Umfrage: ETF erstmals vor klassischen Fonds

Privatanleger werden für ETF-Anbieter immer wichtiger. Dies geht aus dem Ergo ETF Monitor 2014 hervor, einer aktuellen Studie von Ergo Kommunikation und Finanzen.net.

Börsengehandelte Index steigen in der Anlegergunst.

Der Umfrage zufolge ist die Beliebtheit von Exchange Traded Funds (ETFs) bei Privatanlegern gegenüber dem Vorjahr nochmals gestiegen. So nutzen 62 Prozent der befragten Anleger ETFs für ihre Geldanlage – im Vorjahr waren es lediglich 48 Prozent. Die börsengehandelten Indexfonds rückten damit auf der Beliebtheitsskala an die zweite Stelle vor und überholten erstmals klassische Investmentfonds.

Beliebter als ETFs waren der Studie zufolge nur direkte Aktieninvestments. Für den ergo ETF Monitor 2014 befragte Ergo Kommunikation 605 Nutzer des Finanzportals Finanzen.net zu ihrer Einstellung gegenüber ETFs. Die nun zum zweiten Mal durchgeführte Befragung finanzaffiner Anleger zeigt, dass neben institutionellen Investoren zunehmend auch Privatanleger die börsengehandelten Indexfonds nutzen.

Mehrheit will ETF kaufen

So gab mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Befragten an, es sei „eher wahrscheinlich“ oder „sehr wahrscheinlich“, dass sie in den kommenden zwölf Monaten den ETF-Anteil an ihrem Vermögen erhöhen würden. Im Vorjahr hatten 49 Prozent diese Antwortmöglichkeiten gewählt – und ihr Vorhaben offensichtlich auch in die Tat umgesetzt.

Die Studie zeigt auch, dass der ETF-Anteil an den Depots seit der vorigen Erhebungswelle gestiegen ist: Hatten 2013 noch 36 Prozent der Befragten mehr als zehn Prozent ihres Vermögens in ETFs investiert, waren es 2014 bereits 42 Prozent.

Anleger sehen Swaps zunehmend kritisch

Parallel zur Beliebtheit von ETFs stieg allerdings auch die Skepsis gegenüber der Verwendung von Derivaten zur Abbildung von Indizes, den so genannten Swaps. So gaben 57 Prozent der Umfrage-Teilnehmer an, sie würden lieber in ETFs investieren, die keine Swaps verwenden – 5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Noch kritischer sind diejenigen Anleger, die bereits ETFs besitzen. In dieser Gruppe lehnen sogar 63 Prozent Swaps ab – 2013 waren es 59 Prozent.

[article_line]

Genau umgekehrt stellt sich die Entwicklung bei der Einstellung der Anleger zur Wertpapierleihe dar: Lehnten im Vorjahr noch 54 Prozent der ETF-Besitzer Wertpapier-Leihgeschäfte ab, waren es bei der Neuauflage des ergo ETF Monitors nur noch 51 Prozent. „Die Vorbehalte scheinen also abzunehmen, wenn auch langsam“, sagt Jörg Schüren, Leiter des auf die ETF-Branche spezialisierten Teams bei Ergo Kommunikation.

„Die Diskrepanz zwischen Swaps und Wertpapierleihe ist aus kommunikativem Blickwinkel interessant. Möglicherweise ist es den Anbietern im Fall der Wertpapierleihe besser gelungen, den Nutzen für Anleger zu verdeutlichen. Im gleichen Maße könnten die Anbieter Vorbehalte gegenüber der Swap-basierten Abbildung von Indizes weiter abbauen, wenn sie ihr Informationsangebot in diesem Bereich intensivieren würden.“

Foto: Shutterstock

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments