Mehr als die Hälfte der Bundesbürger zieht die Honorarberatung klassischen Fondsgebühren vor, wie eine Studie zeigt. Insbesondere Frauen, Jüngere und Besserverdiener können dem provisionsunabhängigen Modell etwas abgewinnen.
Einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage des Vermögensverwalters Axa Investment Managers (Axa IM) zufolge bevorzugen 54 Prozent der Deutschen die Honorarberatung, während sich lediglich 42 Prozent für das Modell der klassischen Fondsgebühren aussprechen.
Vor allem Frauen und Jüngere (jeweils 58 Prozent) sowie Besserverdiener (56 Prozent) würden lieber ein Honorar für die Beratung zahlen als die klassischen Fondsgebühren. 58 Prozent der Anleger, die sich gut mit Fonds auskennen, ziehen dagegen die Abrechnung über Fondsgebühren vor.
„Es ist klar zu erkennen, dass der wahre Kundennutzen der Honorarberatung noch nicht in der Bevölkerung angekommen ist. Die Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse wird hier der zentrale Erfolgsfaktor sein“, sagt Karin Kleinemas, die für Nordeuropa zuständige Axa-IM-Marketing-Chefin.
Mehr als drei Viertel der Befragten sind bereit, für die Beratung zu zahlen, wenn die Gebühren für den Kauf einzelner Wertpapiere entfallen. Es scheint jedoch eine Grenze zu geben: 75 Prozent der Deutschen möchte dafür nicht mehr als 100 Euro aufbringen.
Beratung hat insgesamt eine hohe Relevanz in Deutschland. Gerade Personen, die sich gut mit Fonds auskennen, halten eine Beratung bei Fonds für wichtig. Ganze 97 Prozent der Fondsbesitzer und auch 97 Prozent der Besserverdiener stimmen dieser Aussage zu. Insgesamt bejahen dies 91 Prozent der Deutschen.
„Es scheint so als hätte die „Do it yourself“-Variante bei der Anlage in Fonds an Bedeutung verloren. Durch die Krise sind die Menschen vorsichtiger geworden und nehmen bei der Anlageentscheidung wieder eher professionellen Rat an“, so Kleinemas. (hb)
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