„Seitdem Home-Office und Video-Meetings auf der Tagesordnung stehen, ist es für viele Menschen nicht mehr zwingend notwendig, in der Nähe ihres Arbeitsorts zu wohnen. Sowohl das Bewusstsein als auch die Prioritäten vieler haben sich durch die neuen Umstände verändert. Das spiegelt sich auch bei der Immobiliensuche wider. Die Flucht raus aus der Stadt und rein in die ländliche Idylle scheint verlockend“, sagt Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei von Poll Immobilien (www.von-poll.com).
Das bestätigt auch die Mehrheit der befragten Immobilienexperten: Seit Beginn der Pandemie verzeichnen 74 Prozent von ihnen eine erhöhte Nachfrage nach Immobilien in Grünlage. Dagegen sehen nur 26 Prozent der Befragten keine spürbar gestiegene Nachfrage nach Objekten im Umland oder auf dem Land.
Immerhin 39,7 Prozent der Teilnehmer bestätigen eine gestiegene Nachfrage nach Immobilien im Grünen um zehn Prozent, 29,7 Prozent sogar um 20 Prozent. Ein Fünftel der Immobilienexperten stellt ein erhöhtes Interesse nach Objekten im Umland und auf dem Land sogar um 30 Prozent fest und schließlich 11,2 Prozent um satte 40 Prozent und mehr.
„Die erhöhte Nachfrage bestätigt, dass Wohnen auf dem Land immer beliebter wird. Die Sehnsucht nach bezahlbarem Wohnraum mit großzügigen Außenbereichen macht sich vor allem bei Familien mit Kindern oder Paaren, die sich in der Familienplanung befinden, bemerkbar“, erklärt Daniel Ritter. Und weiter: „Für ihren Wunsch vom Haus mit großem Garten sind Arbeitnehmer zudem immer öfter gewillt, einen längeren Arbeitsweg in Kauf zu nehmen. Die Bereitschaft, auch längere Strecken zu pendeln, ist deutlich gestiegen.“
Grundsätzlich gilt, wer im Umland oder auf dem Land wohnt, muss meist eine weitere Strecke zum Arbeitsplatz einplanen. Ein Kriterium, das bei der Immobiliensuche eine entscheidende Rolle spielt. Während vor der Pandemie die meisten Kaufinteressenten (70,3 Prozent) geneigt waren, circa 30 Minuten zwischen Arbeitsort und Wohnsitz zu pendeln, hat sich die Zeitspanne seit Beginn der Pandemie verdoppelt – mittlerweile nimmt der Großteil der Käufer (55,2 Prozent) eine Pendelzeit von circa einer Stunde auf sich.
Zum Vergleich: Vor der Corona-Krise waren lediglich 27,6 Prozent der Kaufinteressenten bereit, circa eine Stunde zu pendeln. Für 38,9 Prozent der Käufer darf aktuell die Zeit zur Arbeit nicht länger als eine halbe Stunde dauern. Aber auch die Akzeptanz für noch längere Arbeitswege ist gestiegen: Während vor der Pandemie nur 2,1 Prozent der Kaufinteressenten circa 1,5 Stunden zwischen Wohnsitz und Arbeitsort pendeln würden, sind es mittlerweile 5,6 Prozent der Käufer. Weitere 1,3 Prozent der Immobilieninteressenten nehmen sogar zwei Stunden Pendelzeit in Kauf.
Die Online-Umfrage wurde bei von Poll Immobilien unter 232 Immobilienexperten des Unternehmens im Juni 2021 durchgeführt.