Umfrage: Institutionelle Anleger bevorzugen bei Immobilien indirekte Investments

Moderne Mehrfamilienhäuser in Berlin.
Foto: Bildagentur PantherMedia / Jens Ickler
Im Segment Wohnen sind junger Bestand und Neubau am beliebtesten (Symbolbild).

54 Prozent der institutionellen Anleger wollen einer Umfrage zufolge in den kommenden 18 Monaten indirekt in Immobilien investieren, also im Wesentlichen über Fonds. Nur rund 27 Prozent der Investoren gaben dagegen an, direkt in dieser Assetklasse investieren zu wollen.

Das ergab eine Umfrage des Immobilien-Asset-Managers Industria unter 246 institutionellen Investoren, von denen 41 den Fragebogen beantwortet haben, zur künftigen Immobilienallokation. Demnach planen die 27 Prozent, die direkt investieren wollen, durchschnittlich etwa 67 Millionen Euro zu investieren. Jene 54 Prozent, die beabsichtigen, indirekt anzulegen, wollen im Durchschnitt rund 98 Millionen Euro investieren, so Industria. 

Bezüglich der angestrebten Entwicklung der Immobilienquote in den kommenden 18 Monaten beabsichtigen mit 64,1 Prozent fast zwei Drittel (2023: 62,0 Prozent) diese konstant zu halten. Allerdings ist der Anteil derjenigen, die sie reduzieren wollen, deutlich auf insgesamt ein Drittel gestiegen: 20,5 Prozent (2023: 10,0 Prozent) wollen die Immobilienquote um weniger als einen Prozentpunkt reduzieren, 12,8 Prozent (2023: 7,0 Prozent) planen eine Absenkung um mehr als einen Prozentpunkt. Die aktuelle Immobilienquote der Befragten lag im Schnitt bei 21,1 Prozent. 


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Bei den Nutzungsarten, in die in den kommenden 18 Monaten indirekt investiert werden soll, haben „Wohnen national“ und „Logistik“ mit jeweils 34,1 Prozent die Nase vorn. In „Wohnen international“ wollen rund 29,3 Prozent investieren, Büro kommt deutlich dahinter mit 22,0 Prozent. Die Nischen-Asset-Klasse Healthcare wird von 9,8 Prozent der Investoren für die nächsten 18 Monate genannt. 

Im Vergleich zur letzten Befragung vor einem Jahr sind die Renditeanforderungen gestiegen. So hat sich der Anteil derjenigen, die bei Neuinvestments in ‚Wohnen national‘ eine Ausschüttungsrendite von mehr als 4,5 Prozent pro Jahr erwarten, 2024 gegenüber dem Vorjahr von vier auf 40,0 Prozent verzehnfacht. Auch bei Logistik verschoben sich die Renditeanforderungen deutlich: Während letztes Jahr noch zwei Drittel der Investoren mit weniger als 5,0 Prozent Ausschüttungsrendite pro Jahr zufrieden waren, verlangen aktuell 72,8 Prozent eine Ausschüttung von mehr als 5,0 Prozent „Insgesamt fordern die Investoren höhere jährliche laufende Ausschüttungen“, so Thomas Wirtz, Geschäftsführer von Industria. 

Buy and Hold am beliebtesten

In Bezug auf die Präferenzen bei den Wohninvestmentstrategien ist aktuell der Ankauf von jungem Wohnbestand und das anschließende Halten mit Abstand am beliebtesten (49,7 Prozent). An zweiter Stelle folgt Neubau-Forward-Deals und anschließendes Halten (28,3 Prozent). Wirtz: „Hier zeigt sich, dass die Beliebtheit von Forward Deals seit der Zinswende abgenommen hat. Noch vor zwei Jahren war das der wichtigste Weg im Ankauf.“ 

Noch viel weniger gefragt sind aktuell Fonds, in denen auch Projektentwicklung stattfindet. Nur eine Minderheit möchte aktuell in Develop-to-Hold- oder Develop-to-Sell-Strategien investieren, so Industria. 

Die Befragung wurde zwischen dem 20. März und dem 25. April 2024 durchgeführt. Insgesamt wurden 246 institutionelle Investoren angeschrieben, davon haben 41 den Fragebogen beantwortet. Unter den angeschriebenen Investoren sind zu einem Teil Bestandsanleger der Spezialfonds von Industria Immobilien. Dies könne die Ergebnisse verzerren, da diese Gruppe eine größere Nähe zu indirekten Wohninvestments hat. Die Investoren verteilen sich auf folgende Typen: Bank/Sparkasse (26,8 Prozent), berufsständiges Versorgungswerk (26,8 Prozent), Pensionskasse (19,5 Prozent), Versicherungen (12,2 Prozent), Stiftungen (9,8 Prozent) und Fund-of-Funds/Dachfonds (4,9 Prozent).

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