Fast jeder zweite Deutsche glaubt, sich gegen Berufsunfähigkeit (BU) nicht versichern zu müssen. Begründung: Das persönliche Risiko, nach einem Unfall oder einer schweren Erkrankung nicht mehr arbeiten zu können, sei viel zu gering, so eine aktuelle Umfrage.
Gut jeder fünfte Bundesbürger ist sich sogar absolut sicher, auf gar keinen Fall eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu benötigen. So das Ergebnis der repräsentativen Befragung durch das IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung unter 1.014 Deutschen im Auftrag des Direktversicherers Hannoverschen.
Da die statistische Wahrscheinlichkeit, berufsunfähig zu werden, hierzulande bei 20 bis 25 Prozent liegt, geht somit knapp jeder zweite Deutsche eine riskante Wette ein, so die Hannoversche.
Die Risikoabschätzung der Bundesbürger werde dabei stark durch schlichte Unwissenheit verzerrt. So ergibt die Studie, dass mehr als die Hälfte der Deutschen davon ausgeht, dass die staatliche Erwerbsminderungsrente 40 Prozent oder mehr ihres letzten Bruttogehalts betragen würde.
Tatsächlich liegt die volle Erwerbsminderungsrente im Schnitt bei nur 30 bis 34 Prozent des bisherigen Bruttogehalts. Eine wesentliche Bedingung ist dabei, dass nicht mehr als drei Stunden pro Tag gearbeitet werden kann.
Bei der teilweisen Erwerbsminderungsrente fällt das Anspruchsniveau halb so gering aus (derzeit rund 17 Prozent). Hier liegen die Voraussetzungen vor, wenn täglich zwischen drei und sechs Stunden Arbeit zumutbar sind. (lk)
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