Jeder zweite Deutsche unter 40 Jahren kann die Risiken einer Berufsunfähigkeit nicht richtig einschätzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung im Auftrag des Direktversicherers Hannoversche.
Wie die Befragung zeigt, weiß zwar die Hälfte der 18- bis 39-jährigen Bundesbürger, dass ein Arbeitnehmer erst dann als voll erwerbsunfähig gilt, wenn er krankheitsbedingt nur noch weniger als drei Stunden am Tag arbeiten kann. Doch 35 Prozent der Berufseinsteiger (18 bis 29 Jahre) würden sich bereits für erwerbsunfähig halten, wenn sie ihren bisherigen Beruf nicht mehr ausüben könnten und krankheitsbedingt nur noch einer niedriger bezahlten Tätigkeit nachgehen könnten (siehe Tabelle).
Jeder sechste Bundesbürger unterstützt irrtümlicherweise die Aussage, dass ein erwerbsunfähiger Berufseinsteiger zumindest mit einer so genannten „Eckrente“ rechnen dürfe. Fast genauso viele Befragte sind davon überzeugt, dass einem erwerbsunfähigen Berufsteinsteiger im Fall der Fälle nicht weniger als 60 Prozent des Nettoeinkommens zustünden, das er normalerweise seiner Ausbildung entsprechend erzielt hätte. Bei den unter 30-Jährigen unterliegt sogar fast jeder Fünfte diesem Irrtum. „Tatsache ist jedoch: Berufseinsteiger erhalten – nichts“, kommentiert das IMWF.
Zwei Drittel der Deutschen seien sich nicht darüber im Klaren, dass junge Menschen vor dem finanziellen Nichts stehen, wenn sie als Berufseinsteiger erwerbsunfähig werden und nicht privat vorgesorgt haben. Die monatliche Höhe der Erwerbsminderungsrente liegt derzeit – nach Abzug der Kranken- und Pflegeversicherung – bei durchschnittlich 695 Euro, teilen die Studienmacher mit. (lk)
Tabelle: IMWF, Hannoversche (zum Vergrößern anklicken)
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