Die Deutschen sind zwiegespalten, was die Bewertung des jüngsten EZB-Zinsschritts angeht. Laut einer Umfrage der Marktforscher Toluna und Faktenkontor halten 42 Prozent die Leitzinserhöhung für einen Fehler. Allerdings befürworten ebenso viele die Anhebung.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am vorletzten Donnerstag mit einer Leitzinserhöhung von 1,0 auf 1,25 Prozent die Weichen gestellt, um die Inflation im Euro-Raum einzudämmen, und geldpolitisch langsam in den Post-Finanzkrisenmodus zu kommen.
Der Kurswechsel der EZB beeinflusst bereits das Kaufverhalten. So will jeder Dritte der befragten 1.000 Bundesbürger wieder mehr Geld auf die hohe Kante legen statt zu konsumieren.
Jedoch wertet nur eine Minderheit von 15 Prozent die veränderte Zinspolitik der EZB als Signal, kurzfristig in eine eigene Immobilie zu investieren. Eine Renaissance der Lebensversicherung bleibt ebenfalls aus. Für mehr als zwei Drittel der Deutschen stellt diese Form der Geldanlage trotz höherem Leitverzins weiterhin eine unattraktive Alternative dar. (hb)
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