Umfrage: Zwei Drittel akzeptieren für Klimaschutz Kompromisse beim Wohnen

Foto: Bildagentur PantherMedia / davidmartyn
30 Prozent der Deutschen würden für Klimaschutz weniger Wohnraum in Kauf nehmen (Symbolbild).

Zwei Drittel der Europäer und der Deutschen würden bestimmte Einschränkungen akzeptieren, wenn es um das Thema Umwelt und Immobilien geht. Umgekehrt ist ein Drittel zu keinerlei Zugeständnissen fürs Klima bereit, ergab eine Umfrage des Maklernetzwerks Remax.

Remax Germany hat nach eigenen Angaben 16.000 Teilnehmer in 22 europäischen Ländern (einschließlich Türkei und Israel) befragt, welche Einschränkungen sie für den Klimaschutz akzeptieren würden. Demnach sind für die Mehrheit am ehesten Zugeständnisse bei der Größe des Wohnraums und des Gartens sowie bei der Länge des Arbeitswegs vorstellbar.

Konkret würden 68,3 Prozent der Europäer für nachhaltiges Wohnen Kompromisse eingehen. Ein Drittel aller Befragten (30,7 Prozent) wäre mit „weniger Wohnraum“ zufrieden. Ein Teil wäre auch bereit, einen „kleineren Garten“ (25,1 Prozent), einen „weiteren Weg zur Arbeit“ (17,9 Prozent), einen „weniger attraktiven Standort“ (16,0 Prozent) oder eine „weniger schöne Immobilie“ (10,3 Prozent) zu akzeptieren. Am wenigsten wollen die Europäer bei den „Bildungschancen“ Kompromisse eingehen (6,1 Prozent).

Samina Julevic, CEO des Maklernetzwerks Remax Germany: „Es muss nicht immer das als allein selig machende propagierte Einfamilienhaus sein, viele Menschen wären auch mit einer kleineren Immobilie zufrieden.“ Und weiter: „Ein Garten zahlt zwar auf die Umwelt ein, die Pflege ist jedoch mitunter energie-, arbeits- und kostenintensiv“.

Deutsche beim Standort weniger kompromissbereit

In Deutschland ist das Bild ähnlich wie im europäischen Durchschnitt – lediglich beim Thema „weniger attraktiver Standort“ zeigen sich die Deutschen mit 10,6 Prozent deutlich weniger kompromissbereit als die Bewohner ihrer Nachbarländer.

Ansonsten würden auch hierzulande knapp zwei Drittel der Umfrageteilnehmer (63,2 Prozent) Einschränkungen für ein umweltfreundlicheres Haus in Kauf nehmen. Bei der Art der Abstriche zeigen sich nur geringfügige Abweichungen gegenüber den europäischen Nachbarn: „Weniger Wohnraum“ geben 30,3 Prozent der Befragten an, gefolgt von einem „kleineren Garten“ (27,5 Prozent), einem „weiteren Weg zur Arbeit“ (16,6 Prozent), einer „weniger schönen Immobilie“ (8,9 Prozent) und „schlechteren Bildungschancen“ (6,4 Prozent).

Das Maklernetzwerk hat die Befragung unter 16.000 Personen verschiedenen Geschlechts (männlich, weiblich, divers) zwischen 18 und 65 Jahren durchgeführt. Die Befragung erfolgte in 22 Ländern: Bulgarien, Deutschland, England, Finnland, Frankreich, Griechenland, Israel, Italien, Kroatien, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweiz, Slowenien, Spanien, Tschechien, Türkei, Ungarn und Wales.

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