Der deutsche Private-Equity-Markt hat im ersten Halbjahr 2010 Belebung verspürt, wie die Statistik des Branchenverbands BVK zeigt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum haben sich die Investitionen mehr als verdreifacht. Im zweiten Quartal gab es allerdings einen deutlichen Rückgang gegenüber den ersten drei Monaten.
Insgesamt betrachtet, hat der deutsche Beteiligungsmarkt in den ersten sechs Monaten 2010 den Weg zurück zur Normalisierung eingeschlagen, nachdem das Geschäft während der Krisenjahre fast zum Erliegen gekommen war. Der Bundesverband der Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) verzeichnet für diesen Zeitraum Investitionen von 2,24 Milliarden Euro, damit wurde das Ergebnis aus der ersten Vorjahreshälfte (699 Millionen Euro) deutlich übertroffen.
Im zweiten Quartal 2010 blieb das Investitionsvolumen mit 673 Millionen Euro allerdings deutlich hinter dem Auftaktquartal (1,57 Milliarden Euro) zurück. Der BVK glaubt, dass die Auswirkungen der Finanz-und Wirtschaftskrise die Private-Equity-Aktivitäten noch länger bestimmen werden. In den zurückliegenden vier Quartalen sei aber bereits eine stabile Erholung zu beobachten gewesen, so der Verband.
Der Investitionsrückgang im abgelaufenen Quartal sei kein Rückschlag für den Markt. Das positive Ergebnis im Vorquartal sei maßgeblich von zwei großen Transaktionen beeinflusst, die zusammen rund zwei Drittel der Investitionen ausmachten. Dagegen habe es im zweiten Quartal keine Deals von vergleichbarer Größe gegeben.
Im bisherigen Jahresverlauf verzeichnen sowohl das Buy-Out- wie auch das Venture-Capital-Segment Zuwächse gegenüber 2009. Die Venture Capital-Investitionen lagen mit insgesamt 297 Millionen Euro indes nur minimal über dem Vorjahresergebnis. Deutlichere Investitionsanstiege gab es bei Buy-Outs und Minderheitsbeteiligungen. (hb)
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