„Eine erweiterte Gliedertaxe, die Kürzung der Leistung erst ab 50 Prozent Mitwirkung von Krankheiten und Gebrechen am Unfall sowie der Versicherungsschutz auch bei Unfällen durch Eigenbewegungen und erhöhte Kraftanstrengungen“ zählt Vorstandsvorsitzender Uli Knödler zu den Fortschritten.
Zudem führt die Versicherungstochter der Würth-Gruppe, die Policen ausschließlich über Makler anbietet, eine Innovationsgarantie für die Bestände ein – ohne Aufpreis. Außerdem wurden die Summen für einige Leistungen deutlich erhöht, so zum Beispiel bei kosmetischen Operationen und Zahnersatz (je bis 20.000 Euro).
Gerüstbauer oder Tierpfleger nicht versicherbar
Wer in der günstigen Berufsgruppe A zum Beispiel als Kaufmann/-frau (35 Jahre) 150.000 Euro Vollinvalidität bei 350 Prozent Progression versichert, den kostet dies 84,43 Euro Jahresbeitrag samt Steuer. Allerdings wäre der Schutz in Berufsgruppe B rund 70 Prozent teurer. Manche Berufe sind nicht versicherbar, wie Gerüstbauer oder Tierpfleger. Und ab Alter 60 wird der Beitrag etwa 30 Prozent teurer.
Inzwischen gehen immer mehr Anbieter dazu über, über die klassische Unfalldefinition hinaus weitere Leistungen in den Schutz zu integrieren. Solche Cross- Over-Produkte beziehen andere wichtige Risiken mit ein, insbesondere den Pflegefall.
Als Vorreiter spartenübergreifender Elemente hin zur Pflege hatte sich schon 2008 die Janitos Versicherung etabliert. Deren Unfallversicherung zahlt die „Multi-Rente“ nicht nur bei klassischem Unfall – allerdings erst ab 50 Prozent Invalidität –, sondern auch bei klar definierten Krankheiten, bei Verlust von Grundfähigkeiten und im Pflegefall.
Neue Leistungsbausteine
In diesem Jahr hat Janitos das Produkt um den Leistungsbaustein „Schwere Erkrankungen“ erweitert. Hier sind etwa Krebs, Demenz, HIV-Infektion und Enzephalitis versichert. Eine Kapitalsofortleistung rundet das Produkt als weiteren Baustein ab.
Auch die Leistungsprüfung wurde verbessert: Die verspätete Hinzuziehung eines Arztes bei geringfügig erscheinenden Gesundheitsbeeinträchtigungen wertet Janitos nun nicht mehr als Obliegenheitsverletzung. Zusätzlich entfällt die Operationspflicht.
Die Police ist für alle interessant, die unabhängig von der Weiterführung ihres Berufes eine zusätzliche oder alternative Rentenleistung bei Unfall oder Krankheit brauchen, etwa Freiberufler und Selbstständige ohne gesetzlichen Schutz oder mit begrenzter Höhe ihrer privaten BU-Rente.
Ab dem Alter von 50 Jahren aufwärts wird eine Unfallversicherung für viele interessant, die keinen BU-Schutz besitzen. Mehrere Unfallversicherer haben ihre Angebote für Senioren verbessert. Leider sind sie meist deutlich teurer als reguläre Unfallpolicen und von sehr unterschiedlicher Qualität.
So endet die Grundpflege oft schon vier Wochen nach dem Unfall. Mindestens sechs Monate hält die Stiftung Warentest für nützlich und hob so im Juni 2013 die Senioren-Unfall-Tarife von Allianz, Arag, Bayerische, Ergo sowie Signal-Iduna hervor.
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