Die angeschlagene italienische Großbank Unicredit hat sich am Kapitalmarkt erfolgreich refinanziert. Damit wurde die Stabilität des italienischen Bankensystems spürbar gestärkt.
99,8 Prozent der Bezugsrechte seien gezeichnet worden, teilte das Institut am Donnerstagabend mit. Den Rest der Papiere will Unicredit vom 27. Februar bis 3. März verkaufen.
Hoher Abschlag erforderlich
Die Kapitalerhöhung hat ein Volumen von 13 Milliarden Euro – an der Börse ist die gesamt Bank derzeit nur gut 2 Milliarden Euro mehr wert. Unicredit hatte die Aktien allerdings auch mit einem deftigen Abschlag angeboten. Der Preis von 9,08 Euro liegt um 38 Prozent unter ihrem theoretischen Wert ohne Berücksichtigung der Umwandlungsrechte von Altaktionären (TERP). Diese konnten für je fünf gehaltene Papiere 13 neue erhalten.
Unicredit steht vor allem wegen eines Bergs an faulen Krediten und einer dünnen Kapitaldecke unter erheblichem Druck. Der seit Juli amtierende Bankchef Jean-Pierre Mustier hatte sich zuletzt zuversichtlich gezeigt, genügend Geldgeber zu finden. Es gebe Interesse von europäischen und amerikanischen Investoren, sagte er. (dpa-AFX/tr)
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