Am Mittwoch hatte die „Wirtschaftswoche“ berichtet, dass der Commerzbank-Vorstand in einer Sitzung am kommenden Dienstag (9. April) eine Entscheidung über weitere Gespräche mit dem Konkurrenten treffen könnte. Das Magazin berief sich dabei auf Kreise aus der Bank und des Aufsichtsrats. Konkret solle es darum gehen, ob die Verhandlungen über einen möglichen Zusammenschluss intensiviert oder ob Gespräche abgebrochen werden sollen, hieß es demnach aus Kreisen des Aufsichtsrats. Ein Commerzbank-Sprecher kommentierte diese Informationen auf Anfrage von dpa-AFX nicht.
Entscheidung sollte bis Ende April fallen
Bisher gehen Experten davon aus, dass eine Entscheidung über den Zusammenschluss beider Banken bis Ende April gefallen sein sollte. Deutsche Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner hatte zuletzt angekündigt, dass spätestens bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal am 26. April konkretere Überlegungen präsentiert werden sollen.
Zielke hatte in einem Brief an die Mitarbeiter der Bank erklärt, er wolle „schnell zu einem Ergebnis“ kommen. Da bei einem Zusammenschluss der beiden deutschen Großbanken viele tausend Arbeitsplätze wegfallen dürften, laufen die Arbeitnehmervertreter Sturm gegen die Fusion.
CB-Betriebsrat fordert Abbruch der Gespräche
So forderte der Commerzbank-Gesamtbetriebsrat vom Vorstand bereits den Abbruch der Gespräche. „Es ist an der Zeit, den Schaden jetzt zu begrenzen“, hieß es in einer vergangene Woche verschickten „Protestnote“ des Gremiums an den Vorstand, die der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt vorliegt.
„Ihr Vorhaben hat im Management, bei den Mitarbeitern, in den Gremien, bei den Kunden unserer Bank wie auch in der Gesellschaft keinen Rückhalt.“ Der Betriebsrat verwies zudem auf bereits gestiegene Refinanzierungskosten der Commerzbank infolge der bestätigten Fusionsgespräche. Dies drückt auf die zuletzt wegen der Nullzinspolitik ohnehin niedrigen Margen. (dpa-AFX)
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