Die Fondsgesellschaft Union Investment hat eine Studie zum Anlegerverhalten im vierten Quartal 2012 erstellt: Deutsche Anleger überschätzen demnach ihre Zinserträge. „Das mangelnde Bewusstsein über die Verzinsung führt oft zu Fehlplanung und realem Wertverlust“, sagt Geschäftsführer Giovanni Gay.
„Daher sollten sich Anleger gut informieren und auch risikoreichere aber besser rentierende Anlageklassen in ihren Bestand aufnehmen. Aktien sind dafür ein Beispiel“, so der Union-Chef.
Obwohl zum Beispiel der deutsche Börsenindex Dax den höchsten Stand seit fünf Jahren erreicht hat, parken die Deutschen ihr Geld nach wie vor auf Sparbüchern, Fest- und Termingeldkonten. „Dass dabei ein realer Wertverlust entsteht, ahnen die meisten nicht. Denn knapp zwei Drittel der Anleger können die Höhe ihrer Zinserträge nicht richtig einschätzen“, so Gay.
So vermuten 44 Prozent der Befragten auf ihren Sparkonten oder Sparbüchern eine Verzinsung von einem bis drei Prozent. Für 17 Prozent ist eine Einordnung des Zinssatzes nicht möglich. Gay: „Jedoch werden Spareinlagen am Markt derzeit nur mit 0,63 Prozent im Durchschnitt verzinst.“
Zumindest steigt die Sicherheit auf dem Börsenparkett: Bei den Aktienkursen sind die Deutschen wieder optimistischer. Jeder Fünfte, 21 Prozent, rechnet mit einem Kursanstieg in den nächsten sechs Monaten.
Knapp die Hälfte der Befragten hält die Gemeinschaftswährung Euro für stabil: 46 Prozent erwarten einen konstanten Kurs. Das ist ein Anstieg von 18 Prozentpunkten gegenüber dem Vorquartal. (mr)
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