„Unser Ziel ist 2019 die papierlose Baufinanzierung“

Weiterhin billiges Baugeld und ein immer enger werdendes Angebot an Kaufobjekten macht einen beschleunigten Prozess in der Baufinanzierung notwendig. Die Rolle der Digitalisierung wird hierbei zunehmend wichtig. Cash. sprach mit Robert Annabrunner, Bereichsleiter Vertrieb Drittvertrieb bei der Postbank, wie die Partner damit umgehen und welche Services die Bank liefert.

Robert Annabrunner, Bereichsleiter Vertrieb Drittvertrieb bei der Postbank.

Die DSL Bank unterstützt ihre Finanzierungspartner bereits mit zahlreichen digitalen Services. Wie ist das Feedback dazu und wo sehen Sie bei den Partnern die größten Herausforderungen in Sachen Digitalisierung?

Annabrunner: Die Rückmeldungen unsere Vertriebspartner sind durchweg positiv. Das ist kein Wunder, weil sie dadurch zum einen entlastet werden und zum anderen Freiraum für Beratung und Vertrieb gewinnen. Vor allem die papierlose Einreichung von Unterlagen kommt gut an. Sie erleichtert den gesamten Antragsprozess und macht ihn wesentlich schneller, und das nicht nur, weil die Postlaufzeiten wegfallen.

Bereits realisiert haben wir zum Beispiel auch die Videolegitimation, die dem Kunden den Weg in eine Postbankfiliale erspart. Unsere Vertriebspartner hingegen empfinden die neuen Digitalservices wie den direkten Abruf der Vertragsunterlagen oder den Einblick von Girokonto-Daten, die Starpool umgesetzt hat, als große Arbeitserleichterung.

Deshalb ist es für uns auch keine Frage, dass wir diese technische Weiterentwicklung kraftvoll vorantreiben werden. Dabei kommt es vor allem auf Schnelligkeit an. Der Markt entwickelt sich derart rasant, dass Geschwindigkeit schon fast so wichtig ist wie Qualität.

Was haben diese Maßnahmen prozessual bewirkt?

Annabrunner: Mit der Digitalisierung ist unser Geschäft verbindlicher und transparenter geworden. Unsere Vertriebspartner und deren Kunden erwarten, dass wir sie jederzeit zum aktuellen Stand der Bearbeitung ihres Darlehens informieren können.

Und natürlich wollen sie diese Informationen von sämtlichen Endgeräten (egal ob mobil von unterwegs oder am PC) abrufen. Hieran arbeiten wir bereits mit Hochdruck und können durchaus spürbare Verbesserungen vorzeigen.

Wann werden wir den ersten vollautomatisierten Finanzierungsprozess sehen?

Annabrunner: Einen digitalen end-to-end-Prozess wollen wir schon in diesem Jahr realisieren, so dass nicht nur für Privatkredite, sondern auch für Baufinanzierungen kein Papierversand oder -austausch mehr nötig ist. Bis zur echten vollautomatischen Kreditentscheidung wird es aber schon noch ein wenig dauern. Denn dazu muss sich zum Beispiel das automatische Auslesen von Haushaltsrechnungsdaten aus den Girokonten bei den Kunden etablieren.

Erste Erfahrungen machen wir damit bereits auf Starpool. Auch die Automatisierung beim Scoring und bei der Objektbewertung müssen weiterentwickelt werden, da sie für die Kreditentscheidung eine große Rolle spielen.

Nimmt man das alles zusammen, dann ist die vollautomatische Kreditentscheidung nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht. Es ist also keine Maßnahme, die in kurzer Zeit erledigt ist, aber wir arbeiten daran.

Bereits heute sind viele Kunden deutlich internetaffiner als früher. Wie verändert sich dadurch die Rolle des Beraters?

Annabrunner: Die Postbank ROPO-Studie hat gezeigt: Bankprodukte werden intensiv online recherchiert. Nur zehn Prozent der Abschlüsse von Bankprodukten geschehen ohne Einfluss des Internets. Vor allem bei komplexen Produkten wie der Baufinanzierung treffen Berater auf gut informierte Kunden.

Das persönliche Gespräch mit dem Finanzberater ist jedoch nach wie vor von großer Bedeutung, es gewinnt aber eine andere Funktion in der sogenannten Customer Journey: Der Berater wird noch stärker zum Begleiter während der Such- und Entscheidungsphase des Kunden.

 

Seite 2: Wie wichtig ist Konkurrenzfähigkeit?

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