Rund 1.200 Ermittlungsbeamte und 15 Staatsanwälte haben heute in sieben Bundesländern 130 Durchsuchungen durchgeführt. Gegen Verantwortliche der Frankfurter S&K-Holding und verbundener Unternehmen wird seit Mitte 2012 unter anderem wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Kapitalanlagebetrugs ermittelt.
Das Ermittlungsverfahren der Frankfurter Staatsanwaltschaft richtet sich bisher gegen 50 Beschuldigte darunter auch Notare und Rechtsanwälte. Laut einer Frankfurter Justizsprecherin sind bei den Durchsuchungen heute sechs Verdächtige im Alter zwischen 33 und 70 Jahren verhaftet worden.
Die Beschuldigten aus dem Umfeld der Frankfurter Firmengruppe S&K werden verdächtigt, gemeinsam mit einem Hamburger Unternehmen ein umfassendes Schneeballsystem installiert und so einen Schaden in dreistelliger Millionenhöhe verursacht zu zu haben. Die Immobilienfondsgesellschaften der Unternehmen werden nun genau unter die Lupe genommen.
„Die betrügerisch erlangten beziehungsweise veruntreuten Anlegergelder sollen hauptsächlich für den extrem aufwändigen und exzessiven Lebensstil der Beschuldigten, für die Anschubfinanzierung, den Aufbau und die hohen laufenden Kosten von eigenen und verbundenen Unternehmen sowie für zweckwidrige Objektfinanzierungen verwendet worden sein“, heißt es in der Presseerklärung der Frankfurter Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafsachen. „Die Anlagegelder und -objekte sollen dabei in großem Stil in das Eigentum von verbundenen Unternehmen, beschuldigten Personen und deren Familienangehörigen verschoben worden sein und stehen mutmaßlich so den Anlegern und dem eigentlichen Geschäftszweck – zumindest weitestgehend – nicht mehr zur Verfügung“, so die Stellungnahme der Oberstaatsanwältin Doris Müller-Scheu. (af)
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