„Es hat sich erneut gezeigt, welch große Schäden Hagel und Starkregen innerhalb kürzester Zeit anrichten können“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Künftig müsse man sich darauf einstellen, dass sich die Frequenz und die Intensität solcher Ereignisse erhöhe.
Zweitgrößtes Hagel- und Starkregenereignis seit 2002
In der Sachversicherung teilen sich die Schäden wie folgt auf: 600 Millionen Euro entfallen auf Hagelschäden und 400 Millionen Euro auf weitere Naturgefahren (Starkregen). „Die Unwetterserie ist damit für die Sachversicherer jeweils das zweitgrößte Hagel- beziehungsweise Starkregenereignis seit 2002“, sagt Asmussen.
Nur der Hagel „Andreas“ richtete im Jahr 2013 mit rund zwei Milliarden Euro höhere Schäden an. Bei den weiteren Naturgefahren (Starkregen) waren die Schäden nur bei „Elvira II“ im Mai 2016 mit 480 Millionen Euro höher.
Für die Kfz-Versicherer wiederum bedeutet die jüngste Unwetterserie den viertgrößten Hagelschaden im Betrachtungszeitraum, das teuerste Ereignis bleibt mit über zwei Milliarden Euro der „Münchner Hagel“ von 1984.
Elementarschäden oft nicht abgedeckt
Die tatsächlichen Unwetterschäden dürften noch höher liegen, denn nicht alle Häuser sind komplett versichert. Während bundesweit fast 99 Prozent der Wohngebäude über die Wohngebäudeversicherung gegen Sturm und Hagel abgesichert sind, besitzen nur 46 Prozent den Schutz vor weiteren Naturgefahren wie Starkregen und Hochwasser.
„Es ist erfreulich, dass inzwischen fast die Hälfte der Gebäudebesitzer Schutz vor weiteren Naturgefahren haben. Aber für die anderen gilt, dass sie ihren Versicherungsschutz überprüfen und anpassen sollten“, sagte Asmussen.
Um Hausbesitzer für die Gefahr durch Naturkatastrophen zu sensibilisieren, hat der GDV ein Online-Portal mit einem „Naturgefahren-Check“ gestartet. Über die Eingabe der Postleitzahl und der Straße können Immobilienbesitzer und Mieter dort erfahren, welche Schäden Unwetter in der Vergangenheit an ihrem Wohnort verursacht haben.