Der Konsumboom in den USA verlängert den Aufschwung in den USA, noch. Daher sollten auf Anleger auf Amerika, statt auf Europa oder Japan setzen. Doch auch in den USA trüben sich die Aussichten bereits ein. Gastbeitrag von James Swanson, MFS
Weltweit hat niemand so viel Kaufkraft wie die Verbraucher in den USA. Steuersenkungen, Stellen en masse und steigende Löhne haben das Verbrauchervertrauen gestärkt. Das wirkt sich auch auf die Ausgaben aus.
Die Konsummuster verschieben sich. Die US‐Verbraucher geben immer mehr Geld für Restaurants, Haushaltswaren, Dienstleistungen, Urlaub und Autos aus. Dies dürfte den ohnehin schon langen Konjunkturzyklus weiter verlängern.
Globaler Aufschwung stützt USA
Arbeitnehmer profitieren von steigenden US‐Exporten, weil die Fabriken mehr ins Auslands verkaufen und mehr Mitarbeiter einstellen, um die Nachfrage bedienen zu können. Vor allem der Technologiesektor wächst, aber auch Hotels stellen immer mehr Personal ein.
Ein Grund hierfür ist das weltweit synchrone Wachstum. Anfang 2018 war die Konjunktur in China, Europa, Japan und den meisten Emerging Markets gut, und der US‐Dollar hatte abgewertet, sodass US‐Unternehmen mehr exportierten.
In dieser Zeit fiel in den USA die Arbeitslosigkeit in allen Bevölkerungsgruppen. Immer mehr Menschen gingen einer Arbeit nach, auch ältere und solche, die schon in den Ruhestand gegangen waren. Das Umfeld für den US‐Konsum wurde immer besser, und die Inflation, deren Anstieg in der Regel ein Spielverderber ist, ist in diesem Zyklus anhaltend niedrig.
Geldpolitik gefährdet Aufschwung
Zurzeit befinden wir uns im neunten Jahr des zweitlängsten Wirtschaftsaufschwungs seit dem zweiten Weltkrieg. In früheren Zyklen haben steigende Güter‐ und Dienstleistungspreise den Verbrauchern zugesetzt, weil sie die Realeinkommen schwächten.
Bei steigender Inflation erhöhte die US Federal Reserve (Fed) in der Regel die Zinsen, um die Wirtschaft abzukühlen und die Inflation wieder unter Kontrolle zu bekommen. Meist hat sie es dabei übertrieben, so dass der Zyklus zu Ende ging und es zu einer Rezession kam. Daran sollte man denken, zumal die Fed ‐ trotz schwacher Inflation ‐ ihre Geldpolitik bis Ende 2019 straffen will.
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