Die US-Wirtschaft hat im zweiten Quartal nach einem schwachen Jahresstart stärker Fahrt aufgenommen als erwartet. Im Zeitraum April bis Juni sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf das Jahr hochgerechnet um 3,7 Prozent gewachsen, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington laut einer zweiten Schätzung mit.
Zunächst war nur ein Wachstum von 2,3 Prozent ermittelt worden. Volkswirte hatten eine Revision auf 3,2 Prozent erwartet. Im ersten Quartal war die US-Wirtschaft lediglich um 0,6 Prozent gewachsen. Verantwortlich für den stärkeren Aufwärtstrend war ein stärkerer Anstieg der Konsumausgaben: Der private Verbrauch legte um 3,1 Prozent zu, nachdem zunächst ein Zuwachs von 2,9 Prozent ermittelt worden war.
Wachstum auf ein Jahr hochgerechnet
Wachstumszahlen werden in den USA auf ein Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Tempo ein Jahr lang gehalten würde. In Europa wird auf diese Hochrechnung auf ein Jahr verzichtet. Die Wachstumsraten sind deshalb geringer und nicht unmittelbar mit amerikanischen Zahlen vergleichbar. Der Eurokurs reagierte mit deutlichen Kursverlusten auf die Zahlen und fiel auf ein Tagestief von 1,1227 US-Dollar. Der deutsche Aktienmarkt baute seine Gewinne aus. US-Staatsanleihen gerieten unter Druck.
Quelle: dpa-AFX
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