US-Ökonom: Bringt Trump den Dollar um?

Der US-Dollar ist im Laufe der letzten einhundert Jahre zum unverwüstlich sicheren Hafen der Finanzwelt geworden, der Banken und Anlegern in schwierigen Zeiten stabile Vermögenswerte bieten kann. Doch damit könnte bald Schluss sein, sagt der amerikanische Ökonom Benjamin J. Cohen.

Trump hat bei den Börsianern erhebliche Unsicherheiten ausgelöst.
„Wenn Trump den Dollar zu sehr auf die Probe stellt, wird er das wahrscheinlich eines Tages bereuen“, so Benjamin J. Cohen.

In einem aktuellen Meinungsbeitrag für die US-Kommentarwebsite Project Syndicate warnt der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler und Autor Benjamin J. Cohen vor einer möglichen Währungskrise in den USA, verursacht durch die Kapitalflucht verunsicherter Anleger aus dem Dollar.

Er argumentiert, dass der, besonders in der Nachkriegszeit gebildete, Ruf des Dollars als sicherer Hafen auf dem Finanzmarkt durch die konfrontative Außenpolitik und inneren Skandale der Trump-Regierung mehr und mehr ins Schwanken gerät.

Der Boom ist vorbei und die Anleger verunsichert

Der als „Trump-Bump“ bezeichnete, kurze Wirtschaftsboom sei verblasst, und immer neue Konfrontationen mit anderen Regierungen, wie zum Beispiel denen verbündeter Staaten wie Deutschland und Australien hätten dazu geführt, dass Investoren sich nach neuen, sichereren Wertanlagen in Europa und Asien umsehen.

Auch die schwelende Gefahr eines Atomkrieges mit Nordkorea verunsichere die Anleger, und obwohl diese in schwierigen Zeiten dazu neigen sich in Dollar und US-Staatsanleihen zu flüchten, könnte das gewachsene Misstrauen gegenüber Trump diese Reaktion in Zukunft verhindern.

Ein schwacher Dollar schwächt auch die US-Wirtschaft

Diese Trends könnten den Dollar laut Cohen dauerhaft schwächen, und ein schwacher Dollar sei, selbst wenn er von der Trump-Administration gewollt sei, langfristig eine Gefahr für die USA, da er den Kauf von US-Staatsanleihen und anderen Vermögenswerten unattraktiv machen, und somit die Finanzierung von Haushalts- und Handelsdefiziten erschweren würde.

Mit seiner momentanen Außenpolitik riskiere es Donald Trump die vorherrschende Position Amerikas im globalen Finanzsystem zu verlieren, und damit jede realistische Chance zu verlieren „Amerika wieder groß zu machen“. (bm)

Foto: Shutterstock

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