US-Staatsanleihen trotzen wachsendem Schuldenberg

3D-Illustration einer zerrissenen und zerrissenen Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika vor einem dunklen wolkenverhangenen Himmel
Foto: PantherMedia/Burgstedt
Die enorme US-Staatsverschuldung ist ein politisches Problem.

Der US-Schuldenberg wächst und wächst. Was das für US-Staatsanleihen bedeutet, analysiert Raffaele Prencipe, Fund Manager Fixed Income bei DPAM.

Im vergangenen Jahr wurden einige große Inhaber von US-Staatsanleihen zu Nettoverkäufern: die Federal Reserve, die chinesische Zentralbank und US-amerikanische Banken. Eine Auktion für 30-jährige Staatsanleihen im November brachte ein sehr schlechtes Ergebnis. Mit dem Renditeanstieg aber kehrten die Käufer zurück. Im laufenden Jahr werden die USA Wertpapiere in der Rekordhöhe von vier Billionen Dollar emittieren. Die Anleihenmärkte haben dies bisher gut verdaut. Höhere Renditen von US-Treasuries können die Renditen im Rest der Welt nach oben treiben.


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Die enorme US-Staatsverschuldung ist ein politisches Problem. Die diesjährigen Finanzierungsgesetze wurden mit sechs Monaten Verspätung verabschiedet. Das Congressional Budget Office prognostiziert für das nächste Jahrzehnt ein Haushaltsdefizit von durchschnittlich 5,6 Prozent. Die Verschuldung im Verhältnis zum BIP wird voraussichtlich steigen und damit die meisten Länder außer China (das von einer viel niedrigeren Basis ausgeht) überholen. Der Anteil der Staatseinnahmen, der für die Zahlung von Zinsen verwendet wird, wird von unter zehn Prozent im Jahr 2022 auf über 25 Prozent im Jahr 2033 steigen. Dennoch ist nicht mit einem Zahlungsausfall zu rechnen. Eine Risikoprämie – und damit eine höhere Rendite – ist aufgrund des Governance- und Kreditrisikos jedoch gerechtfertigt.

Der wichtigste Aktivposten der USA ist die dynamische Wirtschaft – Beispiel Künstliche Intelligenz. Solange der US-Dollar die Weltwährung ist, behalten US-Staatsanleihen ihre führende Rolle an den globalen Anleihemärkten. Es gibt nichts Vergleichbares in Bezug auf Größe und Liquidität.

Derzeit sind US-Staatsanleihen mit mittlerer Laufzeit (sieben bis zehn Jahre) aufgrund der höheren Renditen im Vergleich zu Europa attraktiv, selbst wenn man berücksichtigt, dass der neutrale Zinssatz und möglicherweise die Inflation in den USA höher sein werden. Die Risikoprämien könnten bei Anleihen mit längeren Laufzeiten steigen. Das Engagement im US-Dollar könnte sich als zusätzlicher Vorteil erweisen.


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