„Vor den Feiertagen wurden für November geringere Konsumausgaben, niedrigere Haushaltseinkommen sowie weniger Verkäufe neuer Häuser gemeldet. Auf den ersten Blick könnten diese Zahlen Argumente für Pessimisten sein, doch zeigt der Blick auf die Details das Gegenteil: Die US-Wirtschaft bleibt auch weiter auf einem guten Weg“, sagt Michael J. Bazdarich, Produktspezialist bei Western Asset Management.
Datenlage wie vor einem Jahr
Der Experte vergleicht die gemeldeten Zahlen für November mit der Datenlage vor exakt einem Jahr und sieht die aktuellen Konjunkturdaten auch weiter als Teil eines Aufwärtstrends. „Zwar sind die Konsumausgaben auf Monatssicht zuletzt leicht zurückgegangen, doch liegen sie damit noch immer über dem Niveau von vor einem Jahr. Eine gewisse Volatilität ist auch der deutlichen Erholungsbewegung in den Monaten zuvor geschuldet und sollte nicht beunruhigen“, so Bazdarich. Er verweist darauf, dass die guten Zahlen des Sommers auch Nachhol-Effekten nach den ersten Lockdowns geschuldet waren.
Schlechter sieht die Situation dagegen im Dienstleistungssektor aus. Dort bleiben die Ausgaben der Konsumenten noch immer deutlich hinter den Niveaus des Jahres 2019 zurück. „Geschuldet ist das allerdings nicht der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung, sondern den anhaltenden Einschränkungen im Zuge der Pandemie für Gastronomie, Gastgewerbe oder den Freizeitsektor“, so Bazdarich.
Zahlen deuten auf geringere staatliche Leistungen
Mit Blick auf die Haushaltseinkommen betont der Experte, dass die zuletzt veröffentlichten Zahlen auf geringere staatliche Leistungen sowie Einkommenseinbußen bei bestimmten Bevölkerungsgruppen, wie etwa Selbständigen und Beschäftigten in der Gastronomie, zurückzuführen seien. „Interpretiert man die jüngsten Zahlen zu den Haushaltseinkommen im Spiegel der Trends von vor der Pandemie, sind diese trotz der jüngsten Rückgänge positiv zu werten“, so Bazdarich.
Kein Grund zur Panik auf Immobilienmarkt
Auch auf dem Immobilienmarkt besteht trotz weniger Verkäufen von neuen Häusern im November alles andere als Grund zur Panik. Blickt man auf Baubeginne und Hausverkäufe seit 2017, so fällt mit Ausbruch der Pandemie zwar ein zeitweiliger Rückgang auf. Dieser wurde aber bereits Mitte 2020 wieder korrigiert und gipfelte im Herbst in einer auf Sicht von Jahren sehr hohen Aktivität. „Es wäre töricht, die Hausverkaufsdaten nicht als Beleg eines lebhaften Immobilienmarktes zu interpretieren“, kommentiert Bazdarich.