Die beiden Zentralbank-Chefs Mario Draghi und Jerome Powell haben in dieser Woche mal wieder ihre Superkräfte gezeigt und den Fixed-Income-Märkten zu einer fortgesetzten Rally verholfen. Was die Folge dieses Handelns ist, erläutert Mark Dowding, Chief Investment Officer von BlueBay Asset Management, in seinem Kommentar.
Im Offenmarktausschuss der US-Notenbank verbreitet sich nach und nach die Ansicht, die Zinsen könnten vor Jahresende um bis zu 50 Basispunkte fallen. Und all dies, obwohl die jüngsten Daten zum privaten Verbrauch auf ein anhaltend robustes Wachstum schließen lassen.
Bricht eine neue Ära der Geldpolitik an?
Aber man hat den Eindruck, dass das Drehbuch der Geldpolitik ohnehin neu geschrieben wird. In einer Welt, in der die Marktzinsen negativ sind, scheinen Leitzinsen von mehr als null Prozent eben als absonderlich. Sollten also die US-Wirtschaftsdaten im nächsten Monat nicht positiv überraschen, dürfte eine Zinssenkung der Fed bereits beschlossene Sache sein.
Vor diesem Hintergrund tendieren wir zu der Annahme, dass die Kurse risikobehafteter Vermögenswerte weiter steigen werden.
Gleichzeitig halten wir es aber für angemessen, eine gewisse Vorsicht walten zu lassen. Schließlich sind die Bewertungen in einigen Teilen des Marktes bereits überzogen.
Noch dazu sehen wir ein Wachstum an quantitativen und auf Algorithmen basierenden Strategien, die auf die Rally aufgesprungen sind, die sie zum Teil mitgeschaffen haben. Angesichts dieser Entwicklung fragen wir uns, ob aus irrationaler Begeisterung eine gewisse Blasenbildung entsteht.
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