Louise Dudley, Global Equities Portfolio Manager, bei Federated Hermes: Ein zurückhaltender Start war es in die letzte Amtswoche von Donald Trump – trotz starker, die Markterwartungen übertreffender BIP-Daten für China mit 2,3 Prozent für 2020 und 6,5 Prozent für das letzte Quartal.
Die Bedenken zielten zunächst auf den schwächelnden Inlandsverbrauch. Im weiteren Verlauf vergangener Woche führten jedoch positive Gewinnzahlen und Growth-Bereiche den Markt an, vor allem durch den „Stay at Home“-Champion Netflix.
Die Anleger werden weiterhin durch die anhaltende Aussicht auf Konjunkturprogramme, Staatsausgaben und anhaltende Geldschwemme beflügelt (oder vielmehr: beruhigt?). Anhaltend bullische Töne zu Gewinnwachstum und pro-Value zyklischen Bereichen fördern die Konzentration auf zukunftsgerichtete Fundamentaldaten.
Auch wenn in nächster Zeit noch einige Strapazen zu erwarten sind, da Präsident Biden damit beschäftigt ist, das Virus unter Kontrolle zu bringen: Wir sind der Meinung, dass sich die USA im Vergleich zu anderen Regionen am stärksten erholen werden – ihre Wirtschaft ist flexibler.
Und wenn die Erholung erst an Fahrt gewinnt, tendieren die Unternehmen dazu, Mitarbeiter schneller wiedereinzustellen. Die US-Wirtschaft wird zu einem großen Teil von den Verbrauchern angetrieben. Dies wird zweifellos dazu führen, dass sich das Vertrauen der Verbraucher erholt und somit viel Raum für Wachstum bietet.
Von High Yield zu Investment Grade
Fraser Lundie, Head of Credit, bei Federated Hermes: Ein Trend, den wir in dieser Woche wie im bisherigen Januar beobachtet haben, war der Fokus auf Titel, die möglicherweise von High Yield zu Investment Grade übergehen. Hinzu kommt die steigende Dynamik, die folgende Theorie unterstützt: Dies könnte das Jahr der „Rising Stars“ sein.
Nachdem in der ersten Hälfte des Jahres 2020 ein Rekordvolumen an „Fallen Angel“-Aktivitäten zu verzeichnen war, gibt es nun Rückenwind für Titel, die entweder in den Investment Grade-Bereich zurückkehren oder diesen Status zum ersten Mal erreichen. Diese Tendenz gab es ebenfalls im Jahr 2016 nach der US-Energiekrise.
Der Fokus ist teilweise technisch bedingt. Noch vor einem Jahr machte Investment Grade etwa die Hälfte der Gesamtrendite des gesamten globalen Unternehmensuniversums aus, aktuell ist es weniger als ein Drittel. Die Suche nach Rendite bietet weiterhin starke Unterstützung für solche Rising-Star-Kandidaten, von denen allein in diesem Jahr fiktive Werte von über 50 Mrd. US-Dollar umgesetzt werden könnten.
Wenn die Erholung nach der Krise die Erwartungen erfüllt, könnte diese Gruppe noch größer werden. Und da es nur wenige Möglichkeiten gibt, anderweitig nach Rendite zu suchen, haben sich viele Anleger in den ersten Wochen des Jahres gerne in diese Aussicht eingekauft.