Der Dammbruch von Brumadinho am 25. Januar forderte 99 Tote, bis zu 259 weitere Menschen gelten noch immer als vermisst. Alexander Mozer, Ökoworld, mit einer Investorensicht auf die Tragödie.
Betreiber der Eisenerzmine ist der brasilianische Bergbaukonzern Vale S.A. Vale war erst vor ca. drei Jahren in die negativen Schlagzeilen geraten, nachdem sich im November 2015 eine ähnliche Katastrophe ereignet hatte. Damals hatte ein Dammbruch eine Lawine aus Klärschlamm ausgelöst und führte zu einem ökologischer Super-Gau, welcher das Leben im Fluss Rio Dolce nahezu vollständig ausrottete und 19 Menschen das Leben kostete. Vale leistete damals Kompensationszahlungen in Höhe von 4,9 Milliarden Euro.
Vale spricht von „fürchterlicher menschlicher Katastrophe“
Fábio Schvartsman, der Präsident von Vale, äußerte, dass die Umweltschäden im aktuellen Fall geringer sein werden, da das Becken seit drei Jahren inaktiv war und das Abraummaterial relativ trocken gewesen sei, aber die menschlichen Verluste diesmal höher wären und sprach von einer „fürchterlichen menschlichen Katastrophe“.
Investorensicht: Bereits drei Milliarden US-Dollar für Reparationszahlungen eingefroren
Vale wird sich hohen Schadensersatzansprüchen ausgesetzt sehen. So fror ein brasilianisches Gericht bereits rund drei Milliarden US-Dollar für Reparationszahlungen ein, und auch die Dividende sowie das Aktienrückkaufprogramm wurden aufgekündigt. Zu Börsenbeginn, am Montag, 28. Januar, verlor die Aktie an der Börse in São Paulo rund ein Viertel ihres Börsenwertes. Ein absolutes Fiasko für Anleger. Innerhalb eines Handelstages verpufften Investorengelder in Höhe von ca. 17 Milliarden Euro.
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