Variable Annuities: Fit für neuen Anlauf?

Es war ein klassischer Fehlstart: Mit Variable Annuties (VA) wollte die Assekuranz hierzulande die Absatzflaute im Leben-Geschäft auffangen. Die Finanzkrise machte das Unterfangen zum Flop. Die Nachfrage nach den im angelsächsischen Raum verbreiteten Einmalbeitrags-Fondspolicen blieb aus. Eine Analyse kommt nun zu dem Schluss, dass man die Produkte trotzdem nicht abschreiben sollte.

StartBislang erzielen VAs in Deutschland eher schwache Ergebnisse. Die Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partners hat sich im Rahmen einer Kurzstudie unter den Entscheidern der Versicherungswirtschaft umgehört. Das Ergebnis: 65 Prozent der Versicherer, die bereits VAs anbieten, konnten nur niedrige Wachstumsraten erzielen.

Im internationalen Vergleich stelle Deutschland allerdings eine Ausnahme dar. So würden beispielsweise Versicherer aus Großbritannien und der Schweiz von überdurchschnittlichem Produkterfolg berichten. „Die Studie zeigt, dass die Skepsis in Deutschland unbegründet ist, wenn man die Entwicklungen im Ausland betrachtet“, erklärt Studienleiterin Verena Beeck.

Davon scheinen die deutschen Versicherer nicht überzeugt: Zwei Drittel der VA-Anbieter hierzulande bezweifeln, dass die neue Produktgeneration das Problem im Neugeschäft Leben lösen kann. Warum diese Skepsis? „Die Erwartungen sind von den aktuellen Erfahrungen getrieben. Anbieter, bei denen es verhalten läuft, erwarten nicht viel“, meint Beeck.

Als Knackpunkt in Deutschland haben die Experten von Simon-Kucher die Komplexität der Produkte ausgemacht. Dem Vertrieb fehle es an schlagkräftigen Verkaufsargumenten in Form von einfachen und verständlichen Produktkonzepten, heißt es in der Studie. Auch gezielte Verkaufsunterstützung sei notwendig für zukünftiges Wachstum. (hb)

Foto: Shutterstock

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