„Die Konsequenzen könnten gravierend sein“, warnte Wesselhoeft. „Denn mit Big Data droht gerade denen, die eine bezahlbare Absicherung am dringendsten nötig haben, das Aussieben aus dem Kollektiv.“
Der scharfen Warnung folgen nur milde Gegenmaßnahmen
Der scharfen Warnung der Makler folgten jedoch nur milde Gegenmaßnahmen, mit der sich der Verband eine Eindämmung der „unheilvollen Entwicklung“ erhofft. So appelliert der VDVM an die Versicherungsbranche, sich eine „Selbstbeschränkung“ aufzuerlegen. Man wolle bei Verbänden und Gremien um Verständnis für die ablehnende Haltung der Makler in Bezug auf Big Data werben, erklärte Wesselhoeft, „ohne gleich nach dem Staat zu rufen“.
Die zurückhaltende Positionierung des Verbandes löste bei Teilen der anwesenden Pressevertreter Unverständnis aus. So musste sich der achtköpfige Vorstand die Frage gefallen lassen, ob die Forderung des Verbandes nach Mäßigung nicht an der zunehmend faktenschaffenden Digitalisierung vorbeiginge.
Versicherer im Wettbwerb mit Fintech-Unternehmen
Angesichts der rasanten Marktentwicklung, die den schnell agierenden Versicherern im engen Wettbewerb mit ambitionierten Fintech-Unternehmen in den nächsten Jahren satte Erträge in die Kasse spülen könnten, sei der Ansatz des VDVM „realitätsfremd“, lautete eine Stimme. Demnach müsste der VDVM, wenn es ihm mit seinem Anliegen ernst sei, für eine gesetzliche Beschränkung eintreten.
Wesselhoeft gab sich in der Diskussion unbeirrt und betonte, dass man derzeit noch nicht absehen könne, ob die Forderungen womöglich „in ein Gesetz münden“ könnten. (lk)
Foto: Cash.