Geht es um Vergütung im Vertrieb, fällt das Modell Beratung gegen Honorar bei den Maklern durch. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Mitgliederbefragung des Verbands Deutscher Versicherungsmakler (VDVM), die bei einem Pressegespräch in Hamburg vorgestellt wurde. Zudem wurde gefragt, wie es um die aktuelle Geschäftssituation bestellt ist.
So spielt die Honorarberatung für 90 Prozent der befragten Unternehmen – vor allem im standardisierten gewerblichen Geschäft – überhaupt keine Rolle oder ist kleiner als fünf Prozent. Lediglich im Segment der Industrieversicherung sei der Anteil am Honorargeschäft etwas höher, so der VDVM. Demnach haben einige Mitglieder einen Umsatzanteil der Vermittlung und Betreuung gegen Honorarberatung von mehr als 15 Prozent.
Lediglich fünf Prozent der Maklerunternehmen gaben an, dass sie in diesem Jahr häufiger als bisher von ihren Kunden zum Thema Honorar angesprochen wurden, 80 Prozent bemerken keine Veränderung im Kundenverhalten, 15 Prozent melden rückläufige Anfragen.
„Der VDVM sieht sich damit in seiner These bestätigt, dass die Courtage als Leitvergütung des Versicherungsmaklers im Markt voll akzeptiert ist und keine Notwendigkeit für eine Umstellung des Vergütungsmodells besteht“, sagte Dr. Hans-Georg Jenssen, geschäftsführender Vorstand des VDVM.
Beim Thema Transparenz gaben sieben Prozent der Unternehmen an, dass ihre Kunden eine weitergehende Transparenz wünschen, knapp 80 Prozent konnten der Befragung zufolge keine verstärkte Nachfrage feststellen. Knapp 14 Prozent gaben sogar an, dass sie weniger häufig um mehr Transparenz gebeten wurden.
Ertragssituation trotz Finanzkrise stabil
Des Weiteren fragte der VDVM nach der aktuellen Gewinnsituation seiner Mitglieder. Der Anteil der Unternehmen, die diese als gut einschätzen, sei im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen, so der Verband. Knapp 37 Prozent der befragten Unternehmen bewerteten ihre Gewinnsituation als gut. Im vergangenen Jahr waren dies zehn Prozent weniger.
Als befriedigend bewerten ihre Gewinnsituation knapp 57 Prozent, sodass insgesamt 94 Prozent mit dem bisherigen Jahresverlauf durchaus zufrieden sind. Der Anteil der Unternehmen, die ihre Situation als schlecht bewerteten, sei weiter zurückgegangen, sagte Jenssen. Der Rückgang betrug rund ein Prozent auf aktuell 6,5 Prozent.
„Die Finanzmarktkrise hat ihre Spuren hinterlassen, das Geschäft konnte jedoch stabil gehalten werden und zeigt einen leichten Aufwärtstrend“, fasst Jenssen die aktuelle Situation zusammen.
Bei den Courtageeinnahmen vermeldeten fast die Hälfte der befragten Mitglieder eine Steigerung, die durchschnittlich knapp neun Prozent (2009: acht Prozent) beträgt. Bei 28 Prozent ist die Höhe der Einnahmen unverändert, bei 23 Prozent rückläufig.
Parallel dazu steige auch wieder die Investitionsbereitschaft, so der Verband. Im Schnitt wurden fünf Prozent vom Umsatz investiert, im Vorjahr waren es drei Prozent. Dabei meldeten 84 Prozent der Unternehmen, dass die Investitionen ihren Planungen für das aktuelle Jahr entsprechen würden, vier Prozent meldeten über Plan liegende Investitionen, bei fünf Prozent liegen sie darunter.
Der VDVM hat derzeit 632 Mitglieder (2009: 625), die rund 12.000 Mitarbeiter beschäftigen. Die Umfrage wird seit 2005 jährlich durchgeführt. (ks)
Foto: VDVM