Viele fragen mich: „Herr Rankel, haben Sie einen goldenen Tipp, wenn es um die Digitalisierung geht? Was müssen Unternehmen oder selbstständige Berater und Makler unbedingt tun, um in modernen Zeiten in Vertrieb und Marketing mithalten zu können?“
Die Rankel-Kolumne
Die meisten erwarten als Antwort einen Geheimtipp oder eine Schnell-Empfehlung à la „Facebook-Seite“. Oder „Sprachassistent“. Mein Rat auf diese Frage irritiert die meisten: „Egal, was Sie tun: Bitte tun Sie nicht alles!“
Ja, richtig gelesen. Die Digitalisierung ist ein Abenteuer, das unsere Welt verändert. Aber digitale Möglichkeiten sind kein Allheilmittel. Man muss sie clever nutzen. Smart und elegant. Gezielt und mit System.
Doch viele versetzt die Umstellung in Panik, wenn Unternehmen fordern: „Wir müssen digitaler werden!“ Der Ansatz stimmt ja: Vertrieb und Marketing müssen digital aufgestellt sein. Doch bitte nicht auf Teufel komm raus. Sondern mit Sinn und Verstand.
Gerade, wenn es um digitale Maßnahmen geht, ist weniger meist mehr. Also: Wählen Sie ganz bewusst aus. Setzen Sie auf Qualität statt Quantität! Springen Sie nicht über jedes Stöckchen. Das geht garantiert nach hinten los.
Bleiben Sie besonnen – und trotzdem modern
Viele wollen einfach alles richtig machen. Und werfen willkürlich mit Digitalisierungs-Konfetti um sich: Newsletter, Facebook/Twitter/Instagram-Profil, Online-Marketing hoch drei, permanente Datenauswertung, automatisierte Rechnungsverfahren, Instagram-Stories, Vlogging, Chatbots, interaktive Schaufenster, Instore TV oder VR-Büros…
Puh, da sausen einem die Ohren! Nicht selten schulen Unternehmen ihre Vertriebseinheiten dabei am Kern vorbei. Viele überfordert diese Übermacht.
Die Folge: Berater und Makler ändern gar nichts – oder alles. Beides bringt Sie nicht zum Ziel – weder zu mehr Kunden, noch zu mehr Umsatz.
Digitalisierung muss sinnvoll sein
Mein Tipp für die digitale Umstellung Ihres Vertriebs: Haben Sie den Mut, weniger zu machen. Das, was Sie machen, dann aber richtig! Und mit Kawumm. Bleiben Sie besonnen. Stellen Sie Ihre Kontaktpflege nicht einfach auf WhatsApp um.
Nur, weil das modern erscheint. Posten Sie nicht wie besessen, nur weil irgendwer das erwartet. Denn es bringt Ihnen herzlich wenig, wenn Ihre Kunden es gar nicht lesen.
Digitalisieren Sie Prozesse nur, wenn Sie Ihre Arbeit dadurch erleichtern und besser machen können. Nur dann handelt es sich um eine wirklich kluge Umstellung.
Seite zwei: Via Negativa