Wir besitzen eine Katze und ja, sie ist Familienmitglied. Wie bei Millionen anderen Hunde- oder Katzenbesitzerinnen und -besitzern hierzulande. Und wir haben eine OP-Kostenversicherung. Die kostet 120 Euro im Jahr. Aus unserer Sicht ist das Geld gut investiert.
Zum 22. November ist die neue Gebührenordnung für Tierärzte in Kraft getreten und sie hat die Kosten für tiermedizinische Behandlungen deutlich nach oben getrieben. Zur Wahrheit gehört aber auch: Es ist die erste umfassende Neugestaltung seit 20 Jahren. Viele medizinische Verfahren sind in der Zeit neu hinzugekommen. Das MRT, die Telemedizin. Zudem gibt es einen Mangel an Tierärzten und Tierarzthelferinnen. Nicht wenige Kliniken geraten deswegen unter Druck. Auf der anderen Seite wollen wir unsere tierischen Familienmitglieder medizinisch gut versorgt wissen. Wer sich ein Tier in die Familie holt, sollte auch dies mitberücksichtigen.
Natürlich ärgere ich mich über die Mehrkosten. Doch was ist die Lösung? Wenn ich den Ratschlag der Verbraucherzentrale lese, dass es besser sei, jeden Monat 20 bis 50 Euro für zu erwartende Behandlungen zurückzulegen, als eine Tierkrankenversicherung abzuschließen, kann ich nur noch den Kopf schütteln. Sorry, liebe Verbraucherschützer, ich halte das für unverantwortlich.
Wenn Menschen es nicht schaffen, für eine eigentlich nötige private Altersvorsorge oder Arbeitskraftabsicherung 50 Euro im Monat aufzuwenden – obwohl sie es könnten – werden sie es erst recht nicht für das Tier tun. Eine Tierkrankenversicherung oder OP-Kostenversicherung kostet Geld, richtig. Aber sie fängt Vieles ab und macht Vieles kalkulierbar, auch den Gang zum Tierarzt. Denn nicht zum Arzt zu gehen, ist auch keine Lösung. Schließlich habe ich für ein Familienmitglied Verantwortung übernommen.