Die Bau- und Immobilienbranche fordert eine engere Zusammenarbeit sowie mehr Engagement von Bund, Ländern und Kommunen beim Wohnungsbau. Dies wurde beim heutigen „Wohnungsbau-Tag“-Branchengipfel in Berlin deutlich.
Nötig sei eine „große Koalition“ dieser drei Ebenen und eine nationale Offensive, die der Bund koordinieren müsse, sagte Mieterbund-Chef Lukas Siebenkotten am Donnerstag bei dem Branchengipfel des Verbändebündnisses Wohnungsbau in Berlin.
Der Präsident des Spitzenverbands der Wohnungswirtschaft GdW, Axel Gedaschko, erklärte, in der Vergangenheit hätten die Ebenen sich gegenseitig die Schuld für zu wenig Wohnungsbau zugeschoben: „Das ist schlicht und einfach eine Verweigerung der Verantwortung.“
Da in den Kommunen Kapazitäten für die Ausstellung von Baugenehmigungen fehlten, müssten die Länder sich auf Typengenehmigungen einigen, sagte Gedaschko.
Zu wenig Bereitschaft bei den Ländern
Vom Bund fordern die Verbände, Bauland günstig an Länder und Kommunen abzugeben, von den Gemeinden die vermehrte Bereitstellung von Grundstücken.
Bundesbauministerin Barbara Hendricks erklärte, sie habe sich in der abgelaufenen Legislaturperiode intensiv um eine gemeinsame Bauordnung der Länder bemüht. „Es gibt den Entwurf einer Musterbauordnung seit den 60er Jahren“, sagte sie.
Man sehe aber „einfach nicht genügend Bereitschaft“ bei den Ländern. Denkbar sei es, sich auch auf den Kern einer Musterbauordnung zu beschränken, so dass den Ländern trotzdem Kompetenzen blieben. (dpa-AFX)
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