Verband: Versicherer würden gern mehr nachhaltig investieren

Windenergieanlagen auf einem Feld in der Abendstimmung.
Foto: PantherMedia/cienpies
Sie beklagt, dass es nicht ausreichend nachhaltige Großprojekte gebe, die langfristig rentierten, sowie lange Planungszeiten beispielsweise bei Windparks.

Deutschlands Versicherer würden nach Angaben des Branchenverbandes GDV gerne mehr in nachhaltige Anlagen investieren.

Die Unternehmen hätten im vergangenen Jahr den Anteil nachhaltiger Anlagen erhöht und würden gerne noch mehr leisten, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen am Dienstag in Berlin. „Aber es mangelt an geeigneten Projekten und passenden Rahmenbedingungen.“

Die Branche verfügt über rund 1,9 Billionen Euro Kapitalanlagen und legt jedes Jahr etwa 300 Milliarden Euro neu an. Sie beklagt, dass es nicht ausreichend nachhaltige Großprojekte gebe, die langfristig rentierten, sowie lange Planungszeiten beispielsweise bei Windparks. Bis spätestens 2050 will die Branche CO2-neutral werden. Der Weg dahin verlaufe nicht immer gradlinig, sagte Asmussen mit Blick auf den sogenannten CO2-Fußabdruck. „Nach 71 Tonnen CO2 bezogen auf eine Million Euro Investment im Jahr 2021 lag dieser Wert im vergangenen Jahr bei 79 Tonnen.“

Als Gründe nannte Asmussen Nachholeffekte nach der Corona-Pandemie sowie die Verfügbarkeit und Qualität von Daten. Bisher gebe es keine einheitlichen Kriterien für den CO2-Fußabdruck. Zugleich kritisierte der GDV „ein Übermaß an Regulierung auf nationaler wie auf europäischer Ebene.“ Als ein Beispiel wurde die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) genannt. Das Ziel der Richtlinie sei gut und wichtig, sagte Christoph Jurecka, GDV-Präsidiumsmitglied. „Allerdings überfordern Dichte und Fülle der Berichtsanforderungen die Unternehmen.“ Nachhaltigkeitsberichte sollten keine Datenfriedhöfe sein.(dpa-AFX)

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