Dass die Anschaffungsneigung im Juli leicht zurückgegangen ist, sollte nach GfK-Einschätzung nicht überbewertet werden. Mit 54,8 Punkten – 3,1 Zähler weniger als im Juni – bewege sich der Wert weiter auf sehr hohem Niveau. „Die Konsumlaune der deutschen Verbraucher ist weiter ungebrochen.“
Den deutlichen Aufwärtstrend bei der Verbraucherstimmung, verbunden mit einem überraschenden Einbruch der Sparneigung im Juli, führt GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl auch auf die Enttäuschung vieler Verbraucher über die ausbleibende Zinswende zurück.
„Die Europäische Zentralbank hat in den vergangenen Monaten die Hoffnung auf eine Zinswende geschürt. Diese Erwartung hat sie aber nicht erfüllt“, sagte Bürkl.
Verbraucher unbeeindruckt von weltwirtschaftlichen Risiken
Überrascht sind die Konsumforscher darüber, wie unbeeindruckt sich Verbraucher gegenüber weltwirtschaftlichen Risiken zeigen. Denn nicht nur die Brexit-Verhandlungen, sondern auch drohende Handelsbeschränkungen der USA und die zunehmend schwieriger werdenden Beziehungen zur Türkei stellten „eine Bedrohung für das Konsumklima“ dar.
Das gelte auch für mögliche Probleme der deutschen Autobauer im Zusammenhang mit den jüngsten Kartellvorwürfen. Sollten deswegen auf einzelne Unternehmen hohe Strafzahlungen zukommen, könnten diese gezwungen sein, den Rotstift anzusetzen.
„Dann könnten plötzlich Jobs in Branche auf dem Spiel stehen. Betroffen wären auch Mitarbeiter bei den Autozulieferern“, gab Bürkl zu bedenken. Und Job-Unsicherheit sei nun mal Gift für das Konsumklima. (dpa-AFX)
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