Kunden schließen häufig Verträge für Finanzprodukte ab, die nicht zu ihnen passen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
In der Zeit von Oktober 2010 und April 2011 haben die Verbraucherschützer insgesamt 200 Fälle untersucht, in denen es um Verträge zur Altersvorsorge und Geldanlage ging.
Ergebnis: In 88 Prozent der analysierten Fälle wurden Verträge verkauft, die nur zum Teil oder überhaupt nicht dem Bedarf der Kunden entsprachen.
„Weiterhin werden in erster Linie teure, oftmals zu riskante und viel zu oft auch zu unflexible Verträge verkauft“, moniert Niels Nauhauser, Referent der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Die Behörde kam im vergangenen Jahr zu ähnlichen Ergebnissen.
„Die bisherigen Anlegerschutzgesetze packen die Probleme nicht an ihrer Wurzel. Falschberatung darf kein lohnendes Geschäftsmodell sein“, so Nauhauser weiter. Er und seine Kollegen fordern daher vor allem eine strikte Trennung von Finanzberatung und Vertrieb, klare Qualifikationsvoraussetzungen sowie eine einheitliche Aufsicht durch die Finanzaufsicht Bafin. (ks)
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