Die Vermittlerbranche ist weiterhin im Umbruch, das weiß jeder. Wohin aber geht die Reise? Wir wagen einen Blick in die Glaskugel. In drei Teilen analysieren die Autoren Ralf Werner Barth, Hans-Peter Wolter und Bernhard Prasnow den Beratermarkt und seine Entwicklung. (TEIL II)
Wer sich dieser Tage umschaut, stellt wenig erstaunt fest, dass sich auf Messen und Kongressen, auf Vertriebsveranstaltungen und Präsentationen immer weniger junge Vermittler tummeln.
Wenig erstaunt deshalb, weil sich durch die Fachpresse ein Thema wie ein roter Faden zieht: Das Alter. Stichworte sind Generationenberatung, Pflegeversicherung, Senioren beraten Senioren, Verkauf von Maklerbeständen – und natürlich der brutale Begriff des Vermittlersterbens.
Verdrängung durch Digitalisierung
Der Altersdurchschnitt der Vermittler ist heute schon relativ hoch, Neuzugänge sind seit der Regulierung wenige zu verzeichnen. Viele dieser älteren Vermittler werden in den Ruhestand gehen, ohne einen konkreten Nachfolger gefunden zu haben.
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Einige Vermittler geben die Geschäftstätigkeit schlichtweg deshalb auf, weil sie den regulatorischen Anforderungen nicht mehr nachkommen wollen oder wirtschaftlich nicht mehr können.
Für viele andere ist die Finanzberatung wegen verschlechterter Einkommenssituation (niedrigere Provisionen, längere Stornohaftung) wenig attraktiv. Zudem wird eine Verdrängung durch die Digitalisierung direkt bei den Produktanbietern und die Fintechs eintreten.
Seite zwei: Zahl der Vermittler sinkt bis 2025 auf etwa 100.000