Weiterhin schätzen 50 Prozent der befragten Gesellschaften den Anteil der vorhandenen freien Finanzvermittler immer noch als zu groß ein, und lediglich 33 Prozent sind der Meinung, dass die Qualität der Beratung durch die neuen Bestimmungen gestiegen ist.
Mehrheit rechnet mit Provisionsverbot
Bei der Frage, ob es zu einem generellen Provisionsverbot durch den Gesetzgeber kommen wird, sind 78 Prozent der Gesellschaften der Meinung, dass dies definitiv in den nächsten zehn Jahren in Deutschland der Fall sein wird. Mehrheitlich sind die Asset Manager der Meinung, dass aufgrund eines Provisionsverbots das Thema Markenbildung eine wesentlich größere Relevanz erhält und der Endkunde stärker in den Marketingfokus treten wird.
„Alle bis auf eine der teilnehmenden Gesellschaften sehen das Produkt Investmentfonds als ideal für Vermögensaufbau und Altersvorsorge an. Der Endkunde vertritt hier eine ganz andere Meinung. Trotz Niedrigzinsphase und vorhandenem Kapital sehen die Endkunden das Produkt Investmentfonds nicht als Lösung ihres Problems an. Die Gesellschaften haben es in den letzten Jahrzehnten versäumt, sich informativ und kontinuierlich mit vertrauensbildenden Marketing-Maßnahmen an den Endkunden zu richten. Marken-Kommunikation ist auch für den Berater wichtig. Der einzelne Berater will die Philosophie und die Grundwerte einer Marke kennen, verstehen und glaubwürdig nachvollziehen. Bei einer Auswahl von gleichwertigen Produkten greift der Berater dann zur Marke seines Vertrauens“, so Clemens Sommer, Experte für Finanzmarktforschung.
Provisionsverbot: Marketingstrategien wandeln sich
„Durch die Umsetzung des Provisionsverbots in Großbritannien konnten wir bereits eine veränderte Marketingstrategie, im speziellen bei der Preis- und Produktpolitik, beobachten. Die Einführung von Anteilsklassen ohne Ausgabeaufschlag und mit reduzierter Verwaltungsgebühr sowie eine Verdoppelung der Werbeausgaben bei manchen Gesellschaften sind Beispiele hierfür“, erklärt Michael Klimek.
Foto: Klimek Advisors