Seit Einführung der Vermittlerichtlinie sind die Zahlen nach einem anfänglichen leichten Antieg stetig gesunken. Von 263.000 Vermittlern 2011 auf heute schließlich 211.000. Ganze 20 Prozent in sieben Jahren. Das geht ja eigentlich. Gibt ohnehin zu viele.
Die Pradetto-Kolumne
Der GDV rechnet freiich mit wachsenden Verlusten. 100.000 in den nächsten 5 Jahren. Da wären dann nochmal 52 Prozent minus. Gut, wir wussten ja alle das da was kommt. Außerdem gibt es ohnehin viele alte Vermittler. Die müssen ja auch in Rente gehen irgendwann.
Doch die gelassene Betrachtung bekommt nun Risse durch die Realität. Plötzlich verschwinden im ersten Quartal dieses Jahres 9.000 Vermittler. Das wären dann 180.000 in fünf Jahren. Das wäre dann ein Minus von 85 Prozent.
Eine solche Zahl muss dann schon einmal beunruhigen. Vor allem, wenn man daran denkt, dass die Neuerungen des Geldwäschegesetzes noch nicht ihre volle Wirkkraft entfaltet haben, ebensowenig wie die IDD, deren Auswirkung auf die Vermittler sich durch die neue Vermittlerrichtlinie im November erst noch aufbaut.
Vermittlerzahlen werden weiter sinken
Und die DGVO mit all ihren zusätzlichen Kosten und Aufwendungen kommt auch noch. All das dürfte den Spaß der Vermittlerschaft am Vermittlerdasein erst so richtig vermiesen.
Dass die Zahlen aufgebender Vermittler kleiner werden, ist kaum zu erwarten und was passiert, wenn die LV-Provisionen tatsächlich auf irgendwass zwischen 25 und 30 Promille absinken?
In Umfragen geben 51 Prozent aller Makler an, dass die Abschlussprovisionen in der Lebensversicherung für sie einen wichtigen oder sehr wichtigen Anteil Ihres Einkommens ausmachen und vergessen wir nicht: Das Einkommen von Vermittlern ist eher bescheiden.
Maklerzahlen weitgehend stabil
Nur jeder zweite Makler erwirtschaftet mehr als 50.000 Euro im Jahr – wohlgemerkt: Als Selbständiger. Einer von vier Vermittlern liegt gar bei weniger als 25.000 Euro.
Wie lange bleiben diese Kollegen wohl im Spiel, wenn man ihnen die Hälfte ihrer Provisionen in der wichtigsten Einkommenssparte nimmt?
Doch es gibt auch Licht wo dunkel ist, denn die Reduktion ist vor allem auf Ausschließlichkeitsvermittlern zurückzuführen. Die Maklerzahlen sind weitgehend stabil. Etwa 46.000 Makler gab es 2011. Ebenso viele sind heute auch noch da. Alles gut also?
Seite zwei: Reine Zahlen am Maklermarkt täuschen