Vermögen offener Immobilien-Spezialfonds wächst kräftig weiter

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Eingang zur Bundesbank. Die Behörde veröffentlicht monatlich eine Statistik zu AIFs.

Die Branche der offenen Immobilien-Spezialfonds, also alternativer Investmentfonds (AIFs) für Großanleger, wächst 2022 trotz schwieriger Rahmenbedingungen und verzeichnet weiterhin hohe Mittelzuflüsse. Das Wachstumstempo ist sogar höher als im Vorjahreszeitraum.

Dies zeigt eine Auswertung der aktuellen Bundesbankzahlen durch die Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) Intreal. So stieg das Nettofondsvermögen aller offenen Immobilien-Spezialfonds von rund 156,2 Milliarden Euro im Januar 2022 auf 169,4 Milliarden Euro im August 2022.

Das entspricht einem Wachstum um 13,2 Milliarden Euro oder 8,4 Prozent. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum wuchs das Nettofondsvermögen von 135,8 Milliarden Euro (Januar 2021) auf 146,8 Milliarden Euro (August 2021). Das war ein Wachstum um rund elf Milliarden Euro beziehungsweise 8,1 Prozent.

Auch bei der Betrachtung der Nettomittelzuflüsse der Fonds schneidet 2022 besser ab als 2021. In den ersten acht Monaten flossen den Fonds rund 10,2 Mrd. Euro netto zu beziehungsweise wurden durch die Manager abgerufen. Im Vorjahreszeitraum waren es 7,6 Milliarden Euro.

Scheinbarer Widerspruch zur allgemeinen Stimmung am Markt

Michael Schneider, Geschäftsführer der Intreal, kommentiert: „Aufgrund der Folgen des Ukrainekriegs und des raschen Zinsanstiegs ist auch der Immobilienmarkt im Allgemeinen von einer großen Unsicherheit geprägt. Viele institutionelle Anleger warten ab und überprüfen ihre aktuelle und künftige Assetallokation im Hinblick auf die derzeitigen Entwicklungen. Die Folge: Investitionsentscheidungen werden vielfach aufgeschoben.“

Vor diesem Hintergrund überraschen die Bundesbankzahlen und widersprechen scheinbar der allgemeinen Stimmung am Markt, so Intreal. Wie lässt sich das Wachstum für 2022 erklären? Zu einem Teil seien die Wachstumszahlen insbesondere auf bestehenden Commitments, die nun sukzessive abgerufen werden, zurückzuführen. Zudem gebe es eigenkapitalstarke Fonds, die am Markt bereits Chancen aktiv nutzen und gezielt investieren. Daneben zeigen die Zahlen, dass auch neue Fonds aufgelegt und frische Gelder eingeworben werden. „Dies können wir aus unserem täglichen Geschäft bestätigen. Wir haben in den ersten acht Monaten 2022 unsere Assets under Administration um insgesamt 7,3 Milliarden Euro steigern können“, so Schneider.

Der Intreal-Chef weiter: „Wir blicken deshalb vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Wir gehen für 2023 von einem weiteren Marktwachstum aus, wenn auch eventuell etwas langsamer als bislang. Wenn bei der Bewertung der Rahmenbedingungen wieder mehr Sicherheit vorliegt – Stichwort volatile Kapitalmärkte und hohe Inflationsraten – werden meiner Meinung nach auch die Institutionellen ihre Zurückhaltung wieder aufgeben – gerade bei Immobilienfondsanlagen.“

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