Die Analyse führt die Stagnation der Vermögensbildung in den letzten zehn Jahren auf zwei Entwicklungen zurück: niedrige Immobilienpreise zwischen 2003 und 2008 sowie sinkende Geldvermögen zwischen 2008 und 2013.
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Zunächst sind die Vermögensverluste durch den lange Zeit schwächenden Immobilienmarkt in Deutschland der Analyse zufolge durch eine erhöhte Geldvermögensbildung kompensiert worden. Seit 2008 sinken hingegen demnach die Geldvermögen, während sich die Immobilienpreise wieder erholen. Daher habe sich an der Vermögenssituation der Haushalte fast nichts verändert.
Nach Ansicht derAnalysten dürfte die vor 2013 zu beobachtende Schrumpfung der Geldvermögen eine unmittelbare Folge der niedrigen Kapitalmarktzinsen sein, da niedrige Zinsen kaum Anreiz zum Sparen bieten und eher zu Konsum und erhöhter Kreditaufnahme verleiten.
Selbstgenutzte Immobilie als Schlüssel für Vermögensbildung
„Für künftige Erwerber von Wohneigentum ist dieser Mix durchaus problematisch“, heißt es in der Analyse. Denn die niedrigen Zinsen gingen seit 2013 mit steigenden Immobilienpreisen einher. Für Immobilienbesitzer bedeuten steigende Immobilienpreise demnach – zumindest vorübergehend – einen Vermögenszuwachs. Für Interessenten erschwerten sie indes den Einstieg ins Wohneigentum, da diese mehr Eigenkapital aufbringen und höhere Darlehen schneller tilgen müssten.
Dass junge Haushalte an der Wohneigentumsbildung scheitern könnten, sei „fatal für die künftige Vermögensbildung und Alterssicherung“, so die Bewertung der Forscher. Auch die Erfahrungen in anderen Ländern zeigen demnach, dass der entscheidende Schlüssel für den erfolgreichen Vermögensaufbau das selbstgenutzte Wohneigentum sei. (jb)
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