Vermögensverwalter: Markenbildung durch ESG schwierig

Die Anlagevermögen und das Bewusstseinsteigen weiter an -dennoch haben Asset Manager immer noch Schwierigkeiten, ihre oft guten Absichten über ihre Marke auszudrücken.

Verantwortliches Investieren wird in der Vermögensverwatung zur Schlüsselaktion.

Die letzten Jahre zeigen einen unverkennbaren Trend zu verantwortungsbewussten Investitionen und ein wachsendes Bewusstsein für die Bedeutung von Environmental, Social und Governance (ESG) Investitionen. Der H&K Responsible Investment Brand Index (kurz RIBI™) hat in seiner zweiten Ausgabe erneut über zweihundert europäische Vermögensverwalter analysiert, um zu überprüfen, ob gute Absichten auch durch die Marke kommuniziert werden. Der Index bewertet das tatsächliche Engagement im Hinblick auf die Markenarchitektur und bietet scharfe Einblicke in die sich verändernde Branche.

Hohes Engagement spiegelt sich noch nicht in der Marke.

Zwei Drittel der analysierten Unternehmen (146 von 220) engagieren sich offiziell als verantwortungsbewusste Investoren, meistens durch die Unterzeichnung der von den Vereinten Nationen geförderten Principles for Responsible Investment (PRI). Dabei verpflichten sich diese Unternehmen zu einer positiven Entwicklung und Fortschrittin diesem Bereich. Die überwiegende Mehrheit dieser Unternehmen (75%) übersetzt dieses Engagement jedoch nicht in ihre Marke. „Während die verwalteten ESG-Vermögen wachsen, die öffentliche Wahrnehmung steigt, das Medienvolumen wächst und die regulatorische Nachfrage zunimmt, hat die Branche kaum Fortschritte gemacht, um ihre guten ESG-Absichten durch die Marke zum Ausdruck zu bringen“, sagt Jean-François Hirschel, Co-Autor des H&K Responsible Investment Brand Index und CEO von H-Ideas, einem auf Strategie und Positionierung spezialisierten Unternehmen in der Finanzbranche.

Nur 29 Asset Manager verbinden bewusst ihr Bestreben nach einem größeren gesellschaftlichen Mehrwert mit ihrem Daseinszweck („Purpose“)

91 Asset Manager in der Analyse (41%) drücken einen Purpose aus. Dies zeigt, dass zwar eine Reflexion stattfindet, aber die Branche noch nicht vollständig das liefert, was die Öffentlichkeit sucht. Positiv zu vermerken ist, dass 29 Manager (13%) einen Purpose haben, der mit gesellschaftlichen Ambitionen verbunden ist. Nur fünf Manager schafften es allerdings, einen sehr gut formulierten Purpose zu entwickeln, welcher deutlich über die monetären Renditen hinausgeht und ein höheres soziales Gut adressiert.

„Während der öffentliche und regulatorische Druck sowie die ESG-Präsenz in den Medien zunimmt, ist noch nicht erkennbar, wie Vermögensverwalter ihre RI-Aktivitäten mit ihrer Marke und vor allem mit übergeordneten Zielen-nämlich ihrem Purpose –verbinden“, erklärt Markus Kramer, Mitbegründer des H&K Responsible Investment Brand Index, Partner der Markenberatung Brand Affairs und Autor des Buches „The Guiding Purpose Strategy, A Navigational Code for Brand Growth“. Nur 17% sind Avantgardisten (Avand Gardists), die Commitment zeigen und ihre Anstrengungen in die eigene Marke projizieren. Diese Unternehmen wurden benachrichtigt und mit einem speziellen RIB Avant-Gardis Logo als Zeichen der Wertschätzung ausgezeichnet.

Vermögensverwalter müssen Antworten finden

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Branche langsamer vorankommt, als es die Lautstärke der medialen Aufmerksamkeit vermuten lassen würde. Der öffentliche Druck, Finanzen und Investitionen als Hebel zur Schaffung eines größeren gesellschaftlichen Nutzens zu benutzen, wird weiter zunehmen. Eine jüngere, technologiegestützte Generation fordert mehr Verantwortung innerhalb der Wertschöpfungsketten und über alle Industriesektoren hinweg.

„Die von uns beobachteten Dynamiken machen dieVerbindung zwischen verantwortungsbewusstem Investieren und Asset-Management-Marken noch bedeutsamer und damit für jeden Akteur der Branche von größter strategischer Bedeutung. Jetzt, im zweiten Jahr, finden wir eine evidenzbasierte Bestätigung, dass ein Verzeichnis wie der Responsible Investment Brand Index relevanter und zeitnäher denn je ist“, so Kramer.

Foto: Shutterstock

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