Trotz der jüngsten Börsen-Rallye ist die Verunsicherung der Deutschen groß. Cash. sprach mit Christof Kessler, Chef der Gothaer Asset Management, über Sicherheit, adäquate Renditen und die hauseigenen vermögensverwaltenden Fonds.
Cash.: In der „Anlegerstudie 2014“ favorisieren viele Deutsche Sicherheit vor der Erzielung angemessener Renditen. Ein fataler Trend.
Kessler: Gegen das allgemeine Sicherheitsbedürfnis beim Thema Kapitalanlage ist ja nichts einzuwenden. Das ist auch vor dem kulturellen und geschichtlichen Hintergrund der Deutschen zu sehen.
Problematisch wird es für den Anleger, wenn die Anlageziele nicht differenziert betrachtet werden. Denn um mittel- bis langfristig Renditen zu erzielen, muss man ein gewisses Maß an Risiko eingehen. Wichtig ist dabei, das Risiko möglichst breit zu streuen. Wer nur auf Sicherheit setzt, nimmt in der anhaltenden Niedrigzinsphase real negative Kapitalerträge in Kauf.
Die große Mehrheit der Anleger, die ihr Geld auf dem Sparbuch oder in Festgeld parken, findet sich offensichtlich damit ab. Hier tut noch mehr Aufklärung und Beratung not. Daher ist eine gute Qualifikation für Berater wesentlich, um den Kunden diese Zusammenhänge deutlich zu machen.
Indem wir unseren Außendienst nachhaltig qualifizieren, ist unser Haus auf einem guten Weg. Mit einer kleinen, aber feinen Produktpalette im Bereich der vermögensverwaltenden Fonds bieten wir sehr gute Bausteine an, um je nach Kundenbedürfnis ein passendes Investment zu finden – sei es als Direktinvestment oder im Rahmen einer fondsgebunden Lösung.
Die Aktie gilt nach wie vor als langfristig ertragreichste Anlageform. Inwieweit sind vermögensverwaltende beziehungsweise Multi-Asset-Fonds dazu geeignet, Anleger erneut an ein Aktieninvestment heranzuführen?
Offenbar ist der deutsche Anleger lieber Gläubiger als Eigentümer. Vermögensverwaltende Fonds haben für den Anleger den Vorteil, dass die Assetklasse Aktien aktiv gemanagt wird. In guten Phasen werden Aktien im Portfolio höher gewichtet, während durch entsprechendes Risikomanagement in schwierigen Marktphasen die Aktienquote vollständig beziehungsweise teilweise reduziert wird.
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