„Die fortschreitende Digitalisierung führt auch in Bezug auf Versicherungsvertrieb zu einem neuen Selbstverständnis der Kunden, das sich sowohl in den gestiegenen Erwartungen an Produkte und Services, als auch im selbstbewussten Umgang mit dem Thema Versicherungsschutz äußert“, sagt Mario Gärtner, Kompetenzfeldleiter Versicherungsvertrieb bei den Versicherungsforen Leipzig.
Dies sei jedoch nur ein Aspekt, auf den sich die Vermittler gegenwärtig einstellen müssten, betont Gärtner. So würden die wandelnden Herausforderungen die vorhandenen Geschäftsmodelle derzeit „hart auf die Probe stellen“, erklärt der Experte.
Aus- und Weiterbildung gewinnt an Relevanz
Nach Einschätzung der befragten Experten werde zudem das Thema Aus- und Weiterbildung weiterhin an Relevanz gewinnen, damit die Beratungsqualität des Versicherungsvertriebs „langfristig gesichert“ werden könne. Dabei gelte es zum einen, die aktuellen Aus- und Weiterbildungskonzepte „zu intensivieren und nachhaltig weiterzuentwickeln“, um eine dauerhaft hohe Vermittler- und Beratungsqualität sicherzustellen.
Zum anderen müssten Standards sowohl in der Beratung als auch in der Produktgestaltung etabliert werden, berichten die Studienmacher. Nur so ließen sich eine hohe Vergleichbarkeit und Transparenz am Markt erzeugen, die langfristig zu einer Qualitätssteigerung führten.
Umstellung auf Mischsystem in der Vergütung unausweichlich
Hinsichtlich der Vergütung innerhalb der Versicherungsbranche bleibt nach Meinung der Experten der provisionsbasierte Vertrieb auch weiterhin das Vergütungsmodell der nahen Zukunft. Jedoch werde es auch hier zu Anpassungen kommen müssen, um den regulatorischen und geschäftsbedingten Anforderungen gerecht zu werden, heißt es.
So sei die Umstellung der klassischen auf Abschlussprovisionen ausgerichteten Systeme hin zu einem Mischsystem aus Abschluss-, Betreuungs-, und Bestandsprovision „kurzfristig unausweichlich“. (lk)
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