Das Gesundheitssystem ist ohne Veränderungen auf Dauer nicht mehr finanzierbar. Viele glauben, mit der privaten Krankenversicherung (PKV) besser abgesichert zu sein. Doch auch die hat im Vergleich zur Gesetzlichen (GKV) offenbar so ihre Probleme.
So seien 89 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage, die im Auftrag des Verband der privaten Krankenversicherer (PKV) vom Emnid-Instituts befragt wurden, grundsätzlich zufrieden mit ihrer Krankenversicherung.
44 Prozent aller Befragten glauben, dass man im Krankheitsfall in einer privaten Krankenversicherung besser abgesichert sei (GKV: 18 Prozent). Jedoch zeigt sich bei genauer Nachfrage, dass auch die PKV manchen Sorgenfalten ins Gesicht treibt.
24 Prozent der Befragten sehen bei den privaten Krankenversicherern „schwerwiegende Finanzierungsprobleme“ – 58 Prozent stimmen bei der Frage zu, dass gesetzliche Versicherer mit Kostenproblemen zu kämpfen haben.
Zudem: Dass der Rotstift in der Folge vor allem bei den Leistungen angesetzt werde, erwartet mehr als die Hälfte der Befragten bei der GKV, aber auch mehr als ein Drittel bei der PKV.
„Wir übersehen nicht, dass auch die Privatversicherten zunehmend besorgt in die Zukunft des Gesundheitssystems blicken“, sagt Dr. Volker Leienbach, Direktor des PKV-Verbandes. „Wir drängen deshalb energisch darauf, dass die PKV endlich einen wirksamen Hebel erhält, um vernünftige Verhandlungen zum Beispiel mit Ärzten und Pharmaunternehmen über Qualität und sich daraus ergebende Mengen und Preise herbeizuführen“, so Leienbach weiter.
Er fordert des Weiteren von der Politik, die Gesundheitsvorsorge „auf solidere Füße“ zu stellen, nämlich durch das „Prinzip der kapitalgedeckten Alterungsrückstellungen“. Hier werden von den Monatsprämien Rückstellungen gebildet, mit denen die Versicherer Altersrisiken kalkulatorisch absichern. Leienbach verweist dabei zusätzlich auf die Umfrageergebnisse, denen zufolge 60 Prozent aller Befragten das Prinzip „einleuchtend“ finden. (ks)
Foto: Shutterstock; Grafik: PKV-Verband