Die Versicherungen in Deutschland wollen mit einem Krisenplan ihren Kampf gegen Cyber-Angriffe verbessern. Das Landeskriminalamt (LKA) Nordrhein-Westfalen, der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und die Staatsanwaltschaft Köln stellten den gemeinsam erarbeiteten Plan am Dienstag in Düsseldorf vor.
Die Versicherer sollen sich schon beim ersten Verdacht telefonisch beim Cybercrime-Zentrum bei der Kölner Staatsanwaltschaft melden, damit keine wichtigen Beweise verloren gehen. Aus Angst um den guten Ruf hätten Unternehmen bislang eher auf externe Dienstleister gesetzt oder auf die eigene Firewall vertraut, sagte LKA-Experte Markus Hartmann.
Als Teil der kritischen Infrastruktur sind die Versicherungen verpflichtet, sich besonders vor Cyber-Angriffen zu schützen. Bisher habe die Branche vor allem auf Prävention gesetzt, sagte Werner Schmidt, Vorsitzender des IT-Ausschusses des GDV. Jetzt sei die Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden fester Bestandteil des Krisenplans.
Vorbild für andere Branchen
Der Plan soll bundesweit zum Vorbild auch für andere Branchen werden. Mit dieser Art der Zusammenarbeit sei NRW „ein Vorreiter in Deutschland“, so NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU). (dpa-AFX)
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