Die EU-Versicherungsaufsichtsbehörde Eiopa appelliert an europäische Institutionen, sie mit den notwendigen finanziellen Mitteln auszustatten, um die Solvency II-Richtlinie wie geplant umsetzen zu können. Eiopa musste für 2015 Budgetkürzungen in Höhe von 7,6 Prozent hinnehmen.
Wie das britische Fachblatt „The Actuary“ berichtet, sei dringender Handlungsbedarf erforderlich, um der Behörde die nötigen finanziellen Freiräume zur Verfügung zu stellen.
Demnach beziffert Eiopa den Mehrbedarf auf mehr als zwei Millionen Euro sowie zehn weitere Vollzeitstellen, um das Versicherungsregelwerk Solvency II planmäßig auf den Weg zu bringen.
„Negative Konsequenzen“ für die Versicherungsbranche
Die zusätzlichen Ressourcen würden für die Kalkulation von risikofreien Zinssätzen, die Fertigstellung des jährlichen Berichts zu langfristigen Garantien und die Einführung einer informationstechnologischen Infrastruktur benötigt, heißt es in einem aktuellen Bericht der Behörde, der an das Europäische Parlament, den Europäischen Rat und die Kommission gerichtet ist.
[article_line]
Darin lässt die Behörde keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit ihrer Lage. Werde das budgetäre Loch nicht gestopft, warnt Eiopa, könne dies „unbeabsichtigte negative Konsequenzen“ für die Versicherungsbranche haben, da man sich nicht in der Lage sehe, die Aufgaben zu erfüllen.
Bereits zu Beginn des Jahres hatte die Versicherungsaufsichtsbehörde mitgeteilt, dass ihr Budget für 2015 um 7,6 Prozent auf 19,9 Millionen Euro reduziert werde. (nl)
Foto: Shutterstock