Diese Entwicklung gilt insbesondere für Sach-, Unfall- und Haftpflichtversicherungen: Hier wurden im vergangenen Jahr 18,4 Prozent aller Policen im Neugeschäft digital abgeschlossen, also direkt über eine App oder eine Webseite. Im Jahr 2020 waren es 14,6 Prozent und 2019 erst 9,4 Prozent. Häufig sind das Versicherungen, die im Zusammenhang mit anderen Produkten gekauft werden.
Die Ergebnisse stammen aus einer Sonderabfrage des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) unter seinen Mitgliedsunternehmen, die für rund 80 Prozent der Beitragseinnahmen des Sektors stehen.
Digitale Abschlüsse gibt es in allen Vertriebswegen
Insbesondere Rechtsschutz- und Schaden- und Unfallversicherungen werden wesentlich häufiger als in früheren Jahren digital bei Maklern oder Vertretern abgeschlossen. Der Vertrieb nutzt digitale Tools für die Kommunikation und Interaktion mit den Kunden.
Die zunehmende Digitalisierung führt daher nicht zu einer wahrnehmbaren Marktanteilsverschiebung unter den verschiedenen Vertriebswegen. Die aktuelle Vertriebswegestatistik zeigt, dass der Anteil der Direktvertriebe und Vergleichsportale an den Neuabschlüssen insgesamt auf konstantem Niveau bleibt.
Digitaler Abschluss oder nicht – es liegt am Produkt
In der Rechtsschutzversicherung stieg der Anteil der digitalen Abschlüsse von 11,8 auf 12,6 Prozent, in der Kfz-Haftpflichtversicherung gab es einen leichten Zuwachs auf von 23,5 auf 24 Prozent.
Die GDV-Erhebung belegt zudem, dass beratungsintensive Policen selten online abgeschlossen werden. In der Lebensversicherung liegt der Anteil der digitalen Abschlüsse konstant bei 3,4 Prozent.