Der Versicherungsvertreter spielt beim Entscheidungsprozess der Verbraucher eine wichtige Rolle, so ein Ergebnis der Studie „Kundenmonitor Assekuranz 2012“ des Kölner Marktforschungsinstituts You Gov. Die Bedeuung des Vertreters ist demnach aber rückläufig.
An 47 Prozent aller Neuabschlüsse von Versicherungen ist ein Versicherungsvertreter beteiligt, so die Studie. Dabei sei der Vertreter in 29 Prozent der Fälle sogar Anstoßgeber und in weiteren 18 Prozent Informationsquelle.
Dennoch ist demnach die Nutzung des Vertreters als Anstoßgeber und Informationsquelle rückläufig, denn 2007 gaben noch 59 Prozent der Befragten an, den Vertreter in den Entscheidungsprozess mit einbezogen zu haben.
Neben den Versicherungsvertretern werden der Studie zufolge Bekannte oder Verwandte ähnlich häufig in den Entscheidungsprozess mit eingebunden. 35 Prozent der Befragten geben demnach an, ihre Entscheidung beruhe auch auf persönlichen Empfehlungen. Weitere Anstoßgeber und Informationsquellen sind unter anderem Fernsehberichte, Werbung in Presse, Funk und Fernsehen sowie Berichte in Zeitungen oder Zeitschriften.
Internet ist wichtige Informationsquelle
Laut der Studie spielt das Internet als Informationsquelle ebenfalls eine vergleichsweise große Rolle. Im Durchschnitt über alle untersuchten Produkte informieren sich 27 Prozent der Befragten vor dem Versicherungsabschluss im Internet.
Dabei werden Internetseiten einzelner Gesellschaften (12 Prozent) bevorzug, leicht vor Vergleichsseiten (zehn Prozent) und allgemeinen Informationsseiten (neun Prozent), so die Studie.
Soziale Netzwerke sowie Chats oder Blogs spielen demnach als Informationsquelle bislang noch eine untergeordnete Rolle (jeweils ein Prozent). Im Vergleich zu 2007 hat sich die Internetnutzung im Rahmen des Entscheidungsprozesses von 18 auf 27 Prozent erhöht.
Junge Verbraucher entscheiden nach Sympathie und Bekanntheit
Der Studie zufolge sinkt mit zunehmendem Alter die Bereitschaft, einen Vertrag bei einer bislang noch unbekannten Gesellschaft abzuschließen. Die Befragten mittleren Alters (33 bis 55 Jahre) haben demnach weniger Scheu, auch bei weniger bekannten beziehungsweise kleineren Gesellschaften Kunde zu werden.
Für jüngere Befragte (bis 30 Jahre) sei dagegen die Marke der Versicherungsgesellschaft eine wichtigere Orientierung. Die Jüngeren entscheiden häufiger nach Sympathie und sind weniger offen gegenüber unbekannten Gesellschaften, so die Studie.
Für die Studie „Kundenmonitor Assekuranz 2012“ mit dem Schwerpunktthema „Entscheidungsprozess vor dem Versicherungsabschluss“ befragte das Marktforschungs- und Beratungsinstitut You Gov im Herbst 2012 insgesamt 2.285 Entscheider und Mitentscheider in Versicherungsangelegenheiten. (jb)
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