„Kapitalgedeckte Vorsorge wird in den Vordergrund rücken“

Der volldigitale Krankenversicherer „Ottonova“ will 2017 starten. Auch die Ergo arbeitet mit „Nexible“ an einem ähnlichen Projekt. Welchen Einfluss werden die neuen Marktteilnehmer auf den Markt und insbesondere Vertrieb haben?

Wir glauben nach wie vor an den hybriden Kunden, der gern im Internet recherchiert, sich über Angebote informiert und sie analysiert, zum Abschluss jedoch auf die persönliche Beratung seines Vermittlers vor Ort verlässt.

Zur Erfassung und Analyse der Kundendaten und -wünsche sowie zur Umsetzung hat modernste Technologie ihre Berechtigung.

Fin- und Insurtechs können bei alledem als Beschleuniger, Verstärker und Katalysatoren wirken. Deshalb verschließen wir uns dieser Entwicklung und auch einer Zusammenarbeit im Einzelfall nicht.

Die Beratung des Kunden in seiner jeweiligen Lebenssituation muss jedoch gegeben sein. Alles was sinnvoll ist: ja. „Lockvogelangebote“ oder vertriebsorientierte, übertriebene Beitragsanpassungen: nein.

Sind Insurtechs eine Bedrohung für Makler?

Wir gehen davon aus, dass 90 Prozent der Fin- und Insurtech-Neugründungen wieder vom Markt verschwinden werden. Aber: Was bleibt, wird uns nachhaltig begleiten.

Wie das Sprichwort sagt: „Die zweite Maus frisst den Käse“. Mehr noch: Die alte und die neue Welt werden ohne einander nicht auskommen. Die noch oftmals verbreitete Schwarz-Weiß-Sicht ist passé.

Welchen Rat geben Sie dem Berater für den Kundenkontakt im nächsten Jahr?

Zeigen Sie Ihren Kunden glaubwürdige Auswege aus der Nullzins-Realität auf. Sei es bei der Vermögensanlage, sei es bei der Absicherung von Lebensrisiken.

Gehen Sie bei der Beratung sehr individuell und persönlich, transparent und vertrauenswürdig vor. Bleiben Sie dabei jedoch immer effizient und rechtlich auf sicherem Boden.

Interview: Julia Böhne

Foto: BCA

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments