Cash. befragt monatlich Finanzvertriebe und Maklerpools zur Stimmung beim Produktabsatz. Seit der letzten Erhebung hat sich die Stimmung leicht aufgehellt. Das Segment der Kapitalanlage-Immobilien hat sich auf die Top-Position zurückgekämpft.
Kurz Luft holen hieß es für den Vertrieb offensichtlich im Januar, um im Februar gerstärkt zurückzukommen. Während die Zahl der Vertriebe und Pools, die die Stimmung als „sehr gut“ ansehen mit elf Prozent gegenüber dem Vormonat konstant geblieben ist, erhöht sich der Wert für eine „gute“ bis „befriedigende“ Einschätzung der Vertriebsstimmung von 68 auf über 72 Prozent.
Der Mittelwert hat sich somit geringfügig auf 2,78 verbessert. An der Spitze liegen erneut wie im vorvergangenen Monat die Kapitalanlage-Immobilien. Der Spitzenreiter aus dem Vormonat, Aktienfonds, musste erheblich Federn lassen und landete auf Rang 8. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Krankenzusatzversicherung sowie Denkmalimmobilien. Die Sachwert-Dominanz im Spitzentrio ist nicht überraschend und spiegelt die Angebotslage an den Kapitalmärkten wider.
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„Wir gehen davon aus, dass sich rentable Immobilieninvestments in Deutschland auch in den kommenden fünf Jahren einer gesteigerten Nachfrage erfreuen werden. Reale Sachwerte als schulden- und lastenfreie Immobilien, bankenunabhängig bei gleichzeitig hohem Cashflow, treffen genau diese Nachfrage“, analysiert Otmar Knoll, Chef der Tübinger Unternehmensgruppe Fairvesta.
Nachhaltigkeit gewinnt
Zu den Top-Aufsteigern zählen Nachhaltigkeitsfonds sowie Private Equity/Venture Capital und erneuerbare Energien, die zwischen 16 und zehn Plätze emporklettern konnten. Zu den Absteigern zählen dagegen unter anderem fondsgebundene Rentenversicherungen und Rohstofffonds.
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„Man ist mit der gegenwärtigen Kapitalanlage, vor allem im Festgeld- und Termingeldbereich, nicht mehr zufrieden. Allerdings sind Privatanleger auch immer noch risikoavers. Deshalb ist man bereit, in höher verzinsliche Zinsanlagen zu gehen. Dies bedingt jedoch die Gefahr, dass die besten Zeiten im Rentenbereich vorbei sind. An der grundsätzlichen zyklischen Einstellung der Anleger hat sich aber trotz aller Fehlallokationen der vergangenen Jahre nichts geändert“, erklärt Peter Brandstaeter, Geschäftsführer des Fonds Laden in München, die Stimmung auf den Absatzmärkten.
Abschwung bei Immobilienfonds
Besonders auffallend ist der Jo-Jo-Effekt beim Segment geschlossene inländische Immobilienfonds, das im vergangenen Monat von Platz 26 auf die achte Position klettern konnte. Im Februar ist das Segment allerdings offensichtlich der verstärkten Kakofonie in Sachen möglicher Blasenbildung und dem Frankfurter Immobilienskandal zum Opfer gefallen.
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„Der Markt verlangt nach wie vor nach Produkten, die der derzeitigen Situation der Euro- und Finanzkrise sowie deren Folgen Rechnung tragen. Das bedeutet überschaubare kurze Laufzeiten, ein hohes Maß an Flexibilität und ein Entgegenwirken der drohenden Inflation“, so Otmar Knoll.
Die im Ausland anlegenden geschlossenen Immobilienfonds konnten ihre Vormonatsplatzierung dagegen sogar noch leicht von Rang 19 auf 18 verbessern. Ebenfalls jeweils zehn Plätze zulegen konnten Wald- und Containerfonds. Zu den stärksten Aufsteigern im Bereich Investmentfonds zählen – trotz geringer Renditeaussichten – die nachhaltig gemanagten Rentenfonds.
Schlusslicht im Ranking bilden die Schiffsbeteiligungen, die ihren vorletzten Platz aus dem Vormonat zugunsten der Kapitallebensversicherung aufgeben mussten. (fm)
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