Der Münchener Versicherungsriese Allianz kritisiert den Mangel einer Statistik, die Aufschluss über den Erfolg der einzelnen Vertriebswege im Versicherungsmarkt gibt. In die Pflicht genommen wird damit der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), der nicht genügend Zahlenmaterial bereitstellen soll. Der GDV will sich sich diesen Schuh aber nicht anziehen.
Auf einer Veranstaltung des Verbands Deutscher Versicherungsmakler forderte Allianz-Vorstand Karl-Walter Gutberlet einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ (FTD) zufolge besseres Zahlenmaterial über die verschiedenen Vertriebswege von Versicherungsprodukten. Aus den Daten solle nach Möglichkeit der Erfolg der einzelnen Absatzkanäle ersichtlich sein.
In 50 Jahren habe man es nicht geschafft, den Markt nach Vertriebswegen zu sortieren, obwohl das leicht möglich wäre, sagte er. Verantwortlich für diese Misere sei auch der GDV. Der Verband schlüssele in seinen Branchenstatistiken die Absatzkanäle nicht genau auf.
Eine Verbandssprecherin sagte auf Nachfrage von cash-online, dass der GDV seit 2005 in enger Abstimmung mit seinen Mitgliedsunternehmen eine deutlich differenziertere Erhebung der Vertriebswege durchführe. „Wenn eine noch weitergehende Differenzierung gewünscht ist, wird der GDV dem gerne entsprechen“, so die Sprecherin weiter. (ks)
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