Die Frankfurter DB Real Estate sieht die Gefahr erheblicher Wertberichtigungen im Portfolio ihres offenen Immobilienfonds Grundbesitz-Invest. Unter Berufung auf ein Schreiben der DB Real Estate an ihre Vertriebspartner und an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) werde der Verkauf neuer Anteile deshalb ausgesetzt.
Ein Sprecher der Fondsgesellschaft bestätigte Dow Jones Newswires den Verkaufs-Stopp und eine Prüfung der Immobilienwerte durch unabhängige Sachverständige. Die Wertberichtigung könnte nach Informationen der Börsen-Zeitung zwischen 200 und 600 Millionen Euro liegen. Diese Spanne habe die Deutsche-Bank-Tochter gegenüber Analysten kommuniziert.
Eine Schließung des Fonds sei derzeit allerdings nicht nötig. Zum einen betrage der Fremdkapitalanteil bisher 16,2 Prozent. Offene Immobilienfonds dürfen Kredite im Umfang von bis zu 50 Prozent des Fondsvermögens aufnehmen. Zudem habe die Niederlassung der Deutschen Bank in London bereits erfolgreich erste Verkäufe von Fondsimmobilien angebahnt.
Nebeneffekt: Der Chef der DB Real Estate wird ausgewechselt. Michael Kremer wird im Januar durch Holger Naumann ersetzt. Naumann war bisher Chief Operating Officer der DWS, der Fondstochter der Deutschen Bank.